Presseaussendung · 28.11.2008 Jung und Alt gleichermaßen Chancen am Arbeitsmarkt eröffnen Landtags-Enquete befasste sich mit neuen Wegen und Möglichkeiten

Veröffentlichung
Freitag, 28.11.2008, 17:40 Uhr
Themen
Soziales/Landtag/Enquete/Halder
Redaktion
Gerhard Wirth

Bregenz (VLK) – "Die veränderten Bedingungen am Arbeitsmarkt verlangen neue Antworten zur Integration junger und älterer Menschen. Ihnen müssen wir gleichermaßen Chancen und Perspektiven bieten, wobei es auch gilt, die Auswirkungen der weltweiten Finanzkrise mit einzubeziehen", sagte Landtagspräsident Gebhard Halder bei der heutigen (Freitag) Landtags-Enquete "Jung und Alt als Chance für neue Arbeitswelten".

Unternehmen müssen sich den Herausforderungen stellen und auf veränderte Rahmenbedingungen reagieren. Für Halder ist wichtig, dass die Generationen am Arbeitsmarkt nicht gegeneinander ausgespielt werden: "Wir brauchen Chancen für junge Menschen, gleichzeitig sollte der Erfahrungsschatz der älteren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern nicht ungenützt bleiben."

Stärken der Generationen richtig bewerten und einsetzen

Thomas Fent, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Demographie der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien, näherte sich dem Thema unter dem Titel "Junge Ansätze zur Arbeit in einer alternden Gesellschaft". Fent verdeutlichte anhand demographischer Kennzahlen (Stichwort "Baby-Boom" der 1960-er Jahre) die künftigen Veränderungen, zeigte Wege auf, wie vorhandenes Potential am Arbeitsmarkt besser auszuschöpfen ist und wie zeitgemäßes Generationenmanagement auszusehen hat. "Die Kunst in der Arbeitsmarktpolitik ist, Arbeitskräfte gezielt einzusetzen, das heißt: die jeweiligen Stärken der Jüngeren und Älteren richtig zu bewerten und den betrieblichen Anforderungen entsprechend zu nutzen", so Fent.

Arbeitsbewältigungsfähigkeit am Beispiel Finnland

Heinrich Geißler (Geißler Beratung & Forschung BFG Bregenz-Hamburg-Zürich) ging in seinem Referat auf die Wettbewerbsfähigkeit durch ein vernünftiges Generationen-Management ein, wobei er sich am finnischen Modell orientierte. In Vorarlberg werde sich in den nächsten Jahren der Anteil 50+ verdoppeln, der Anteil 61+ werde explodieren. Dies erfordere entsprechende Strategien. Das in Finnland entwickelte und erforschte Konzept zur Erhaltung und Förderung der Fähigkeit zur Arbeitsbewältigung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sei dabei eine ausgezeichnete Unterstützung. Entscheidend ist die alters- und alternsgerechte Gestaltung des Arbeits- und Gesundheitsschutzes und die Berücksichtigung der aktuellen Altersstruktur und deren weitere Entwicklung ("age-management"). Das Konzept geht davon aus, dass langfristig ein Gleichgewicht geschaffen werden muss zwischen dem Wunsch der Unternehmen nach guter Produktivität und Qualität der Arbeit und dem Wunsch der Beschäftigten nach guter Lebensqualität und Wohlbefinden.

Aus ihrer beruflichen Praxis heraus informierten Anton Strini, Leiter des AMS Vorarlberg, Christoph Jenny von der Wirtschaftskammer Vorarlberg und Gabriele Graf von der Vorarlberger Arbeiterkammer über die derzeitige Lage und Mechanismen, wie künftig eine altersgerechte Arbeitswelt zu gestalten sei.

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