Presseaussendung · 20.10.2009 Exkursion in die Fahrradhauptstadt Deutschlands Gemeinde- und Landesvertreter informierten sich in Münster und Houten (Niederlande) über Möglichkeiten der Radverkehrsförderung

Veröffentlichung
Dienstag, 20.10.2009, 08:28 Uhr
Themen
Verkehr/Fahrrad/Exkursion/Rüdisser
Redaktion
Thomas Mair

Münster/Houten (VLK) - Im Frühjahr 2009 hat das Land Vorarlberg gemeinsam mit den Gemeinden eine Radverkehrsstrategie für Vorarlberg erarbeitet. In den kommenden Jahren soll der Radverkehr weiter ausgebaut und verbessert werden. Eine Delegation von 32 Landes- und Gemeindevertretern besuchte in diesem Zusammenhang Anfang Oktober 2009 die Fahrradstädte Münster (Deutschland) und Houten (Niederlande). Die Delegationsteilnehmer konnten dabei zahlreiche Eindrücke und Ideen zur Steigerung des Radverkehrsanteils sammeln und mit nach Hause nehmen.

Die Zahl der mit dem Fahrrad zurückgelegten Fahrten soll in Vorarlberg bis 2015 um über 20 Prozent gesteigert werden. Am Gesamtverkehr entspricht dies einer Erhöhung des Radverkehrsanteiles von derzeit 15 Prozent an einem Werktag auf 17 Prozent. Dies kann nur durch ein abgestimmtes Bündel an Maßnahmen erreicht werden, sagt Verkehrslandesrat Karlheinz Rüdisser: "Neben einer konsequenten Forcierung des Radfahrens wird es auch darum gehen, schnelle regionale Radrouten für den Alltagsverkehr und attraktive Fahrradabstellmöglichkeiten zu schaffen. Dies kann nur durch eine aktive Zusammenarbeit zwischen den Gemeinden und dem Land Vorarlberg erreicht werden."

Best practice Beispiel: Münster

Die westfälische Stadt Münster gilt mit Recht als die „Fahrradhauptstadt Deutschlands“. Von über einer Million Fahrten werden dort heute 38 Prozent mit dem Fahrrad zurückgelegt. Somit hat die Stadt den höchsten Radverkehrsanteil in Deutschland. Die Delegation konnte sich von der Alltagstauglichkeit der Infrastruktur radelnd überzeugen. "An verkehrsreichen Hauptstraßen können Radler in Münster gut ausgebaute Radwege nutzen und in sämtlichen Wohnstraßen sicher in Tempo-30-Zonen fahren", zeigte sich Vizebürgermeister Gernot Kiermayr aus Bregenz begeistert. Aber auch weniger bekannte Maßnahmen für den Radverkehr wie Fahrradstraßen, Bus- und Radspuren, Fahrradschleusen, Bike-and-ride Angebote und Kurzparkzonen gehören zum Angebot. Der Radwegbeauftragte des Landes Vorarlberg Peter Moosbrugger hofft, dass auch in Vorarlberg viele dieser Maßnahmen in den kommenden Jahren umgesetzt werden können.

Houten

Die zweite Etappe führte die Teilnehmer der Exkursion ins niederländische Houten bei Utrecht. Houten wurde in den 80er Jahren von einer kleinen Gemeinde zu einer Stadt mit heute etwa 47.000 Einwohnern ausgebaut. Dabei wurde von Anfang an darauf geachtet, dass die Radfahrer gezielt bevorzugt werden. Die Radfahrerinnen und Radfahrer werden auf attraktiven kurzen Wegen ins Zentrum geführt, während Autofahrer über einen Aussenring weite Fahrten in Kauf nehmen müssen. Das hat dazu geführt, dass 44 Prozent der Wege bis 7,5 km in Houten heute mit dem Fahrrad zurückgelegt werden. Davon konnte sich bei der anschließenden Führung durch Houten auch Bürgermeisterin Mechthild Bawart aus Weiler überzeugen.

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