Presseaussendung · 01.01.2010 LH Sausgruber zu 2010: Bewährten Vorarlberger Weg fortsetzen
Land rüstet für Neustart – Konzentration auf Bildung und Ausbildung sowie Forschung und Innovation soll Vorsprung bringen

Veröffentlichung
Freitag, 01.01.2010, 08:30 Uhr
Themen
Politik/Neujahr/Sausgruber
Redaktion

Bregenz (VLK) – Eine umsichtige Fortführung des bewährten Vorarlberger Weges kündigt Landeshauptmann Herbert Sausgruber für das neue Jahr 2010 an. Es gehe darum, das Land als wirtschaftlich erfolgreiche Region mit menschlichem Gesicht weiterzuentwickeln. Im Start nach der Krise und in der sich gleichzeitig abzeichnenden Verschärfung der Arbeitsmarktsituation sieht Sausgruber die größten Herausforderungen im neuen Jahr. "Die schwierige Lage ist bewältigbar, wenn Sozialpartner, AMS, Gemeinden und Land wie bisher an einem Strang ziehen und an den gemeinsamen Anstrengungen festhalten", ist der Landeshauptmann überzeugt.

Mit Schwerpunkten in den Bereichen Bildung und Ausbildung sowie Forschung und Entwicklung will sich das Land auf den Neustart nach der wirtschaftlich schwierigen Zeit vorbereiten. "An der Fähigkeit, bei der Ausbildung und Bildung auf einem hohen Niveau zu bleiben, entscheidet sich, welche Rolle unser Land beim Wirtschaftsaufschwung einnehmen kann", macht Sausgruber deutlich. Den zu erwartenden Schwierigkeiten am Arbeitsmarkt tritt Vorarlberg mit einem umfassenden, flächendeckenden Angebot an Qualifizierungsmöglichkeiten und Beschäftigungsprojekten für Jugendliche und Langzeitarbeitslose wirksam entgegen.

Frühzeitig reagiert

Vorarlberg verzeichnet im Jahr 2009 einen Rückgang seines Bruttonationalprodukts von zweieinhalb bis drei Prozent. Verglichen mit anderen Regionen ein moderater Rückgang und auch insofern bemerkenswert, weil das Land wegen seiner stark exportorientierten Wirtschaft in besonderem Maße vom weltweiten Konjunktureinbruch erfasst worden war. Einen wichtigen Beitrag habe das vom Land geschnürte Konjunkturpaket geleistet, erklärt Landeshauptmann Sausgruber: "Wir haben angesichts der schwierigen Situation frühzeitig die richtigen Maßnahmen eingeleitet und Schritte gesetzt, um die Auswirkungen für die heimischen Unternehmen und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter so gut wie möglich abzufedern". Das vernünftige Wirtschaften der vergangenen Jahre hätte dem Land dabei die nötigen finanziellen Spielräume eröffnet, um flexibel die geeigneten Impulse setzen und negativen Entwicklungen entgegensteuern zu können.

Der Jugend Perspektiven bieten

Weil eine Entspannung bisweilen nicht abzusehen ist, werden die erfolgreichen Maßnahmen wie Althaussanierung oder Tourismus- und Gewerbeförderung verlängert. Zudem gelte auch weiterhin, dass jedem Jugendlichen, der länger als drei Monate ohne Arbeit ist, innerhalb weiterer drei Monate ein Jobangebot unterbreitet oder ein Ausbildungsplatz angeboten wird, bekräftigt Sausgruber die beachtlichen Bemühungen des Landes im Jugendbereich. "Nichts ist schlimmer als das Gefühl bei jungen Menschen, sie würden nicht gebraucht", warnt der Landeshauptmann. Umso wichtiger sei es daher gewesen, die Maßnahmen in diesem Bereich gemeinsam mit den Sozialpartnern, dem AMS und den Gemeinden frühzeitig zu verstärken. Bis heute verlief die Job- und Ausbildungsgarantie für die Jugend sehr erfolgreich. Dieser Weg werde konsequent weiter fortgesetzt und – wenn nötig – sei man auch bereit, noch mehr Mittel in die Hand zu nehmen. Die entsprechende Haushaltsstelle ist jedenfalls für "nach oben offen" erklärt, verdeutlicht Sausgruber die Ernsthaftigkeit, mit der in diesem Bereich gehandelt wird.

Niemanden im Stich lassen

Abseits der wirtschafts- und arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen sollen die Lebensqualität und das gute Miteinander der Generationen im Land weiter verbessert werden. Die Familie als Kern der Gesellschaft und das ehrenamtliche Engagement werden daher auch 2010 wieder tatkräftig unterstützt und gefördert. Die erneute Verbesserung des Familienzuschusses mit Jahresbeginn ist dafür ein deutlicher Beleg. Fortgesetzt wird auch die Aktion "Kinder in die Mitte – Miteinander der Generationen". Es gehe darum, dass menschliche Gesicht des Landes in positiver Weise weiterzuentwickeln, betont der Landeshauptmann. Dazu zählt, dass Menschen, die auf Hilfe oder Betreuung angewiesen sind, sich auf die Solidarität der Gemeinschaft verlassen können. "Wir bleiben unserer Linie treu: niemand, der Hilfe braucht, wird im Stich gelassen", bekräftigt Sausgruber. Das gelte gleichermaßen für den Zugang zu Kinderbetreuungseinrichtungen, zur Altenbetreuung und Pflege und für Menschen mit Behinderung wie für Vorarlbergs hochwertige medizinische Versorgung, die unabhängig von Einkommen und Vermögen ohne unzumutbare Wartezeiten allen offensteht.

Integration mit klaren Spielregeln

Zuwanderung und Integrationsfragen gehören für Sausgruber aktiv thematisiert und diskutiert, aber ohne die Menschen dabei gegeneinander auszuspielen. "Der vorurteilsfreie Dialog, in dem es positive Entwicklungen und Fortschritte ebenso anzusprechen gilt wie Schwierigkeiten und Problemlagen, muss weitergeführt werden", erklärt Sausgruber. Nur so sei ein friedliches Miteinander zu bewerkstelligen, das auf gegenseitigem Respekt und Verständnis beruht und durch klare Spielregeln auf der Grundlage der bewährten Formel 'Fordern und Fördern' vorgegeben ist. Achtung vor den Verfassungswerten und österreichischen Gesetzen und das Lernen der deutschen Sprache sind entscheidende Voraussetzungen dafür. "Die Bedenken, Ängste und Sorgen, die es in der Bevölkerung gibt, nehmen wir sehr ernst", sagt Sausgruber.

Gleichwertige Lebensverhältnisse

Ein wichtiges Anliegen des Landes bleibt, für gleichwertige Lebensverhältnisse in allen Teilen Vorarlbergs zu sorgen. Das sei notwendig, wenn die ländlichen Regionen als Lebens-, Arbeits-, Wirtschafts- und Erholungsräume attraktiv bleiben sollen, betont der Landeshauptmann. Gute Verkehrswege, Schulen, medizinische Versorgung und Freizeiteinrichtungen gehören ebenso dazu wie die Lebensmittelnahversorgung und andere Bereiche, die sich unmittelbar auf die Lebensqualität der Menschen günstig auswirken. Das Land wird auch im neuen Jahr ein verlässlicher Partner der Gemeinden sein, versichert Sausgruber.

Nachhaltig in die Zukunft

Vorarlberg ist in vielen Bereichen Modellregion, an der sich andere Länder und Regionen messen und orientieren. Auch im Bereich Energie nimmt das Land eine Vorreiterrolle ein. Seit vielen Jahren wird die Nutzung erneuerbarer Energieformen gezielt gefördert und Maßnahmen zur Verringerung des Energieverbrauches gesetzt. Beinahe schon zwei Jahre läuft das Programm 'Energiezukunft Vorarlberg', das sich über die zahlreichen Maßnahmen hinaus mit den Potentialen im Energiebereich beschäftigt, Beteiligungsmöglichkeiten anbietet und Verständnis für ein Umdenken schafft. Das Konzept ist ein klares Bekenntnis des Landes zur Nachhaltigkeit und zum aktiven Klimaschutz. Eine beachtliche energie- und verkehrspolitische Bedeutung kommt dem Elektromobilitäts-Projekt "VLOTTE" zu, weil es zeigt, dass mit dieser Form der Mobilität auch in der Fläche einiges zu bewirken ist. Daneben ist die Erschließung des Landes durch den öffentlichen Personennahverkehr bereits heute beispielhaft. "Wir werden den ehrgeizigen Weg unseres Landes in die Energieautonomie konsequent weiter verfolgen", gibt der Landeshauptmann die Richtung für 2010 vor.

Eigenständig, offen und finanziell gesund

In der wirtschaftlich schwierigen Situation ausgelöst vom weltweiten Konjunktureinbruch hat sich Vorarlberg bisher vergleichsweise gut behaupten können. Zusammen mit den Programmen des Bundes und der EU brachten die beherzten Maßnahmen des Landes aber auch der Gemeinden wichtige Impulse. Nun kommt es darauf an, sich weiter mit aller Kraft gegen die Auswirkungen zu stemmen und sich für die Zeit danach einen Vorsprung zu erarbeiten, betont Sausgruber: "Wichtig ist, auf die eigenen Stärken zu vertrauen und zu bauen". Die Landesregierung werde auch 2010 konsequent daran arbeiten, dass das Land bleibt, was es ist: eine gut entwickelte Region mit hoher sozialer Verantwortung, eigenständig, offen, finanziell gesund und daher zur Gestaltung fähig. In diesem Sinn wünscht Landeshauptmann Sausgruber allen Vorarlbergerinnen und Vorarlbergern für das Jahr 2010 Gesundheit und alles Gute".

Die Neujahrsbotschaft von Landeshauptmann Sausgruber zum Jahreswechsel kann im Wortlaut online im Internet unter www.vorarlberg.at/lh nachgehört werden.

 

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