Presseaussendung · 27.01.2010 Mehr Sicherheit am See durch zuverlässige Windwarnungen Warndienste der Bodensee-Anrainerstaaten hielten Qualität der Windwarnungen auf hohem Niveau

Veröffentlichung
Mittwoch, 27.01.2010, 09:02 Uhr
Themen
Sicherheit/Wetter/Bodensee/Sausgruber
Redaktion
Gerhard Wirth

Bregenz (VLK) – Die Wetterwarndienste der Bodensee-Anrainerstaaten haben auch 2009 sehr zuverlässig gearbeitet; die Trefferrate für Windwarnungen war erneut auf hohem Niveau. Das bestätigen auch die Dienststellen der See- und Wasserschutzpolizei sowie die Rettungsdienste. "Von dieser hohen Qualität profitieren alle, welche die Informationen der Warndienste regelmässig nutzen. Für verantwortungsbewusste Seebenutzer bedeutet das ein zusätzliches Maß an Sicherheit", so Landeshauptmann Herbert Sausgruber.

In der Arbeitsgruppe "Sturmwarndienst am Bodensee" sitzen Vertreter der nationalen Wetterdienste, d.h. des Bundesamtes für Meteorologie und Klimatologie MeteoSchweiz, des Deutschen Wetterdienst DWD sowie der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (Österreich), weiters Vertreter der See- und Wasserschutzpolizei sowie weiterer Warndienste aus allen drei Anrainerstaaten. Jedes Jahr analysieren und beurteilen sie die Qualität der Windwarnungen für den Bodensee, um daraus Massnahmen für weitere Verbesserungen abzuleiten. Die Bilanz 2009 ist erneut positiv.

Am 23. Jänner 2009 zog das Orkantief "Joris" über die Nordsee hinweg und brachte auch am Bodensee heftige Sturmwinde von 80-100 km/h. Am 10. Februar folgte das Orkantief "Quinten" mit Böenspitzen in Steckborn von 116 km/h. April und Mai waren geprägt von ausserordentlich sonnigem und warmem Frühlingswetter. Vielerorts wurden neue Mai-Hitzerekorde registriert. Am 26. Mai überquerten heftige Gewitter mit Sturm und Hagel die Alpennordseite und brachten am Bodensee die höchsten Böenspitzen 2009 (100-120 km/h). Juni und Juli waren mit häufigen Störungsdurchgängen und mit teilweise heftigen Gewittern wechselhaft, August und September hingegen extrem warm, trocken und sehr sonnig. Der Winter kündigte sich am 12. Oktober mit einer Kaltfront an (Böenspitzen 60-80 km/h). Es folgte eine aussergewöhnlich milde zweite Novemberhälfte, bevor im Dezember arktische Luft auch in der Region Bodensee für Temperaturen von deutlich unter minus 10 Grad sorgte. Am 21. Dezember stiessen stürmische Föhnwinde bis ins östliche Seebecken vor. In Altenrhein wurden am Abend Böenspitzen von 85 km/h und eine Temperatur von 10 Grad gemessen.

Um die Qualität der Starkwind- und Sturmwarnungen zu beurteilen, erstellt die DWD-Regionalzentrale Stuttgart jährlich eine umfangreiche und detaillierte statistische Auswertung. Diese zeigt auch für die Warnperiode 2009 Trefferraten von rund 90 Prozent. Gleichzeitig wurden konsequent und erfolgreich die Falschalarme weiter verringert. Grossereignisse wie die Winterstürme Joris und Quinten, der Gewittersturm am 26. Mai oder auch der Föhneinbruch kurz vor Weihnachten wurden richtig vorausgesagt und zeitgerecht gewarnt. Die lokalen Phänomene sind aber nach wie vor schwierig vorauszusagen. So ist etwa vom Ostteil des Sees bekannt, dass bei Gewittern oder Föhnstürmen die Windverhältnisse auf kleinen Distanzen stark variieren können. Solch lokale Ereignisse mit Sturmböen ohne Warnung machen zum einen deutlich, dass die Anstrengungen der Wetterdienste und der Schutz- und Rettungskräfte im Interesse der Öffentlichkeit nicht nachlassen dürfen, zum andern betonen sie aber auch die notwendige Eigenverantwortung der Seebenutzer.

Auch im laufenden Jahr 2010 wollen die beteiligten Wetterdienste die sehr guten Trefferraten der vergangenen Jahre im Starkwind- und Sturmbereich wie auch die sehr niedrige Falschalarmrate bestätigen. Auch die verminderten Unterschiede der Trefferraten auf den verschiedenen Seeteilen sollen aufrecht erhalten werden. Weiter setzen sich die Wetterdienste das hohe Ziel, den Anteil der Sturmereignisse, die mit einer Vorwarnzeit von mindestens einer Stunde angekündigt werden, weiter auszubauen. Neben der ständigen Weiterentwicklung der Wettermodelle und der Überwachungstechnik zählen die Wetterdienste dabei auf die beispielhafte internationale Zusammenarbeit am Bodensee und den engen Kontakt mit den Polizeidiensten und den Seenutzern.

Weitere Auskünfte:

Österreichischer Wetterdienst, ZAMG Bregenz
Arnold Tschofen, met. Assistent - Telefon 0043/5574/42554

Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie MeteoSchweiz
B. Zierl, Informationsbeauftragte, baerbel.zierl@meteoschweiz.ch, Telefon 044 256 93 51

Deutscher Wetterdienst– Regionalzentrale Stuttgart
U. Schickedanz, Leiter RZ Stuttgart, Telefon +49 (0)711/9552-100
M. Vetter Telefon +49 (0) 711/9552-0

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