Presseaussendung · 18.02.2010 Weichenstellungen für Jahrhundertprojekt am Alpenrhein Befassung des Vorarlberger Landtags und des Ministerrates der österreichischen Bundesregierung steht unmittelbar bevor

Veröffentlichung
Donnerstag, 18.02.2010, 10:41 Uhr
Themen
Umwelt/Hochwasserschutz/Finanzen/Sausgruber
Redaktion
Wolfgang Hollenstein

Bregenz (VLK) – Mit einem geschätzten Gesamtaufwand von 400 Millionen Euro über 15 bis 20 Jahre soll der Alpenrhein ausgebaut und seine Abflusskapazität deutlich erhöht werden, um die Hochwassersicherheit zu verbessern. Die finanziellen Weichen auf österreichischer Seite wurden im Juli des Vorjahres von Landeshauptmann Herbert Sausgruber und Finanzminister Josef Pröll gestellt. "Die Landesregierung leitet nunmehr das Jahrhundertprojekt auf Zustimmung über eine anteilige Mitfinanzierung des Landes Vorarlberg beim Alpenrhein an den Landtag weiter. Auch die Beschlussfassung im Ministerrat durch die österreichische Bundesregierung steht unmittelbar bevor" informiert Landeshauptmann Herbert Sausgruber.

Die Ergebnisse einer von der Internationalen Rheinregulierung bei der ETH Zürich in Auftrag gegebenen Machbarkeitsstudie zeigen, dass eine Erhöhung der Abflusskapazität von derzeit 3.100 auf 4.300 Kubikmeter pro Sekunde durch flussbautechnische Maßnahmen – Aufweitung der Flusssohle bzw. Erhöhung der Dämme – notwendig, sinnvoll und technisch machbar ist. Die Kosten teilen sich Österreich und die Schweiz entsprechend bestehender Staatsverträge je zur Hälfte. Auf österreichischer Seite wird mit reinen Investitionskosten von 140 Millionen Euro, gerechnet. Laut LH Sausgruber übernimmt das Land Vorarlberg davon 15 Prozent in Form von jährlichen Beiträgen bis zu 1,05 Millionen Euro über eine Laufzeit von 20 Jahren.

Sausgruber freut sich über die Weichenstellung für das "Jahrhundertprojekt für den Hochwasserschutz entlang des Rheins in unserer Region". Schließlich geht es bei dem Projekt um ein höchstmögliches Maß an Sicherheit für rund 500.000 Menschen, die im 90 Kilometer langen Alpenrheintal von Reichenau bis zum Bodensee wohnen und arbeiten.

Baubeginn: 2015/16 vorgesehen

Unter Berücksichtigung der Zeiträume für die Vergabe und Ausarbeitung von Einreichplanunterlagen für ein generelles UVP-Projekt, den Abschluss eines erforderlichen weiteren, vierten Staatsvertrages mit der Schweiz, die Durchführung der Umweltverträglichkeitsprüfungen beiderseits des Rheins sowie für die Arbeitsvergaben ist als Baubeginn für die Abfluss-Kapazitätserhöhung 2015/16 vorgesehen. Zwischen der Schweiz und Österreich wurden im Hinblick auf die Regulierung des Rheins von der Illmündung bis zum Bodensee bisher drei Staatsverträge abgeschlossen: 1892 (Rheinbegradigung), 1924 (Rheinvorstreckung in den Bodensee) und 1954 (Adaptierung des Rheingerinnes, Erhöhung, Verstärkung und Zurücksetzung der Hochwasserdämme für eine Hochwasserabflussmenge von 3.100 Kubikmeter pro Sekunde).

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