Presseaussendung · 04.05.2010 Verkehrskonzept für den Bregenzerwald vorgestellt LH Sausgruber und LR Rüdisser: Orientierungshilfe für die Verkehrsplanung der nächsten zehn bis 15 Jahre

Veröffentlichung
Dienstag, 04.05.2010, 13:13 Uhr
Themen
Verkehr/Konzept/Bregenzerwald/Sausgruber/Rüdisser
Redaktion
Thomas Mair

Bregenz (VLK) - Das Land Vorarlberg hat mit dem Verkehrskonzept 2006 eine neue verkehrspolitische Leitlinie mit strategischen Handlungsschwerpunkten erarbeitet. Zudem unterstützt das Land auch mehrere regionale Verkehrskonzepte, unter anderem jenes der Region Bregenzerwald. Das Konzept soll eine Orientierungshilfe für die Verkehrsplanung der nächsten zehn bis 15 Jahre im Bregenzerwald bieten, informierten Landeshauptmann Herbert Sausgruber und Verkehrslandesrat Karlheinz Rüdisser im heutigen (Dienstag) Pressefoyer im Landhaus.

"In Abstimmung mit den Gemeinden und der Regio Bregenzerwald wurden gemeinsam mit dem Amt der Vorarlberger Landesregierung Verkehrsprobleme und Aufgaben in der Region identifiziert, aber auch die besonderen Verhältnisse in einzelnen Gemeinden berücksichtigt", erläuterte Landesrat Rüdisser: "Auch die zukünftige Raum- und Wirtschaftsentwicklung wurde in die Überlegungen einbezogen, ebenso der Zusammenhang von Tourismus und Verkehr". Das Konzept wird heute, Dienstag, Abend den Bürgerinnen und Bürgern im Angelika Kauffmann Saal in Schwarzenberg präsentiert, informierte Projektleiter Jörg Zimmermann.

Ausgangssituation

Landesrat Rüdisser ging auf die Ausgangslage ein: Mit dem Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstum der letzten Jahrzehnte einhergehend sind die Verkehrszahlen gestiegen: in Alberschwende beträgt der durchschnittliche Werktagsverkehr (2008) etwa 9.000 Kfz pro Tag, Au wird von mehr als 5.000 Kfz pro Tag durchfahren. Die tägliche Mobilität wird überwiegend mit dem Pkw (56 Prozent der Wege) erledigt, auf öffentliche Verkehrsmittel entfallen 16 Prozent der Wege. "Der Radverkehrsanteil spielt mit sechs Prozent – der Landesdurchschnitt liegt bei 15 Prozent - eher eine untergeordnete Rolle, ist aber unter Berücksichtigung der Topographie im Bregenzerwald beachtlich," sagte Rüdisser. Der öffentliche Verkehr stelle nach dem Fahrplanwechsel 2009 objektiv und auch in der Einschätzung der Gemeinden ein gutes Angebot bereit.

"Auslöser des Verkehrskonzeptes Bregenzerwald waren letztlich mehrere Ausbauvorhaben in den Schigebieten – der Zusammenschluss von Mellau und Damüls, von Warth und Schröcken, von Warth und Lech sowie das Projekt Diedamskopf," betonte Anton Wirth, Obmann der Regio Bregenzerwald. Diese Projekte lasse in den verkehrsreichsten Gemeinden an Spitzentagen Verkehrszunahmen erwarten. Aber auch im Hinblick auf den zunehmenden Schwerverkehr werde insbesondere von den an den Routen ins Rheintal gelegenen Gemeinden Handlungsbedarf gesehen, so Wirth.

Ziele und Schwerpunkte der nächsten zehn bis 15 Jahre

Die Verkehrspolitik im Bregenzerwald soll unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Bedürfnisse und Anforderungen der Gemeinden schrittweise akkordiert werden, mit folgenden Zielen:

- keine Zunahme der Verkehrsbelastungen in den Gemeinden am "Eingang" des Bregenzerwaldes. Die Verkehrsbelastungen durch den Kfz-Verkehr sollen insgesamt nicht weiter steigen. Dazu soll der Verkehrswiderstand entlang der L200 erhöht werden.

- Deutliche Erhöhung des Radverkehrsanteils von derzeit 6 Prozent. Die überörtlichen Radrouten sowie lokale Radverkehrsnetze sollen ausgebaut sowie eine gemeinsame, gemeindeübergreifende Radverkehrskampagne durchgeführt werden.

- Weitere nachfrageorientierte Verbesserungen beim öffentlichen Verkehr: Der Busverkehr soll weiter optimiert, die Haltestellenqualität in einigen Gemeinden verbessert werden.

- Offene Diskussion über Tempo 30 in den Gemeindezentren – bauliche Maßnahmen werden dafür in einzelnen Fällen erforderlich sein. In einigen Gemeinden wie Egg, Langenegg und Lingenau sind bereits Ideen für Gestaltungsmaßnahmen vorhanden.

- In Anlehnung an das Landesverkehrskonzept soll auf den Landesstraßen im Bregenzerwald höchstens Tempo 80 gelten, in den Ortsgebieten, also innerhalb der Ortstafeln (mit Ausnahme der Zentren) wenn möglich Tempo 50. Vereinheitlichung der Schutzwege und anderer Querungshilfen.

- Verkehrserzeugende Projekte sollen nach den Grundlagen und Mechanismen des Nutzen- und Lastenausgleichs umgesetzt werden. Dabei sind sogenannte Mobilitätskonzepte vorzusehen, welche die Auswirkungen von Verkehrsprojekten ausweisen – heisst konkret: Eine Gemeinde hat den Nutzen durch ein neues Projekt, andere Gemeinden tragen die Lasten (beispielsweise ein erhöhtes Verkehrsaufkommen) – die negativen Auswirkungen sollen schon bei der Projektplanung berücksichtigt werden, betonte Regio-Obmann Wirth.
www.vorarlberg.at/verkehr
www.regiobregenzerwald.at  

 

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