Presseaussendung · 16.11.2010 Gemeinsam für das Wohl und die Rechte der Kinder
Dritter Vorarlberger Kinderrechtepreis vergeben – LH Sausgruber: Breites Engagement im Interesse der Kinder

Veröffentlichung
Dienstag, 16.11.2010, 17:15 Uhr
Themen
Kinder/Kinderrechte/Sausgruber/Schmid/Stemer
Redaktion
Thomas Mair

Bregenz (VLK) - Zum dritten Mal wurde heute, Dienstag, der vom Kinder- und Jugendanwalt des Landes Vorarlberg und der Initiative "Kinder in die Mitte" ausgeschriebene Vorarlberger Kinderrechtepreis vergeben. Landeshauptmann Herbert Sausgruber, Landesrätin Greti Schmid und Landesrat Siegi Stemer überreichten im Landhaus den mit insgesamt 4.500 Euro dotierten Preis in drei Kategorien für insgesamt neun Projekte.

Grundrechte für Kinder und Jugendliche wurden im internationalen, völkerrechtlichen Vertrag "Konvention über die Rechte des Kindes" 1989 von den Vereinten Nationen beschlossen. Die Regierungen erkennen damit die Rechte von Kindern und Jugendlichen an und verpflichten sich, diese umzusetzen. Auch das Land Vorarlberg bekennt sich in der Landesverfassung zu den Kinderrechten. Um Projekte, welche Rechte von Kindern bekannt machen und sicherstellen, besonders auszuzeichnen, schrieben die Initiative "Kinder in die Mitte" – Miteinander der Generationen und der Kinder- und Jugendanwalt zum dritten Mal den "Vorarlberger Kinderrechtepreis" aus. "Weil Kinder besonderen Schutz benötigen, brauchen sie auch besondere Rechte. Mit dem Kinderrechtepreis sollen Projekte, die sich um die Rechte von Kindern kümmern, die gebührende Aufmerksamkeit und Anerkennung finden", erklärte Landeshauptmann Sausgruber. Für Landesrat Stemer und Landesrätin Schmid zeigt der Blick auf die Preisträger und ihre Aktivitäten, "dass unser Anliegen, Vorarlberg zu einer besonders kinderfreundlichen Region zu machen, auf breite Zustimmung und großes Engagement trifft."

Jugendjury

Zahlreiche Gemeinden, Schulen, Kindergärten, Vereine sowie Einzelpersonen haben in diesem Jahr insgesamt 54 Projekte zum Vorarlberger Kinderrechtepreis eingereicht. Die Jury setzte sich aus sechs Kindern im Alter von 12-16 Jahren und zwei Erwachsenen zusammen. Die Projekte wurden anhand folgender Kriterien bewertet:
- Beteiligung von Kindern und Jugendlichen an der Planung und Durchführung des Projekts
- Bezug zu den Kinderrechten
- Auswirkungen des Projekts auf Kinder und Jugendliche
- Nachahmungswert des Projekts

Nach eingehender Beratung haben sich die Jurymitglieder für die Vergabe des diesjährigen Kinderrechtepreises in den einzelnen Kategorien entschieden:

Preisträger in der Kategorie Schule/Kindergarten:

1. DaZ - Deutsch als Zweitsprache – Kooperation der Vorarlberger Mittelschulen Bregenz- Vorkloster und -Rieden sowie der Volksschule Schendlingen: Projekt für nicht deutschsprachige Kinder, die neu immigrieren und über mangelnde Deutschkenntnisse verfügen. Im "DaZ-Unterricht" erhalten Kinder und Jugendliche aus sechs verschiedenen Nationen an zwei Nachmittagen pro Woche Grundkompetenzen und Feinheiten der deutschen Sprache vermittelt.

2. ÖSP - Ökologisches Schulparlament - Projekt der Öko-Mittelschule Mäder: Das Ökologische Schulparlament wurde im Schuljahr 2001/2002 gegründet. In diesem Gremium diskutieren alle zwei bis drei Monate Gebäudewart sowie Schüler- und Lehrervertreter aktuelle Probleme und anstehende Aufgaben. Durch diese demokratische Mitsprache im Schulalltag entstanden bereits viele Initiativen. Projekte wurden umgesetzt, beispielsweise die Gestaltung des Pausenplatzes, die Abhaltung von Schitagen, die "Gesunde Jause", Trinkflaschen im Unterricht oder die "Tour de Mäder".

3. Klassenregeln von uns für uns — VS Gaißau: Auch in der Schule braucht es Regeln für ein gutes Miteinander. Die Lehrerin Lucia Rüdisser hat zu Schulbeginn gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern der vierten Klasse Klassenregeln erstellt.

Preisträger in der Kategorie Vereine/Institutionen:

1. HAART for children - Kampagne und Laufwunder 2010
— Projekt der Auslandshilfe der Caritas Vorarlberg und youngCaritas.at: Kinder und Jugendliche aus Vorarlberg setzen sich als "Anwälte" für aidskranke Kinder in Afrika ein, für die eine bestmögliche Gesundheitsversorgung kaum gegeben ist. Neben der Erstellung von Radiospots oder der Bildungsarbeit an Schulen wurden im Zuge der Kampagne zahlreiche Aktionen durchgeführt, unter anderem das "Laufwunder" in der Feldkircher Innenstadt. An diesem Charitylauf im Mai nahmen über 3.000 Kinder und Jugendliche zugunsten einer neuen Entbindungsstation in Mosambik teil.

2. Best Practice aus dem Vorarlberger Schulalltag und We are the children*Kinder haben Rechte — Projektträger: Fachdienst Zick-Zack der aqua mühle frastanz in Dornbirn: Die Kinderrechtstagung "Best Practice aus dem Vorarlberger Schulalltag" wurde im November 2009 in den Räumlichkeiten der FH Vorarlberg veranstaltet. 14 Schulen haben ihre Best-Practice"-Beispiele im Rahmen der Tagung interessierten Besucherinnen und Besuchern vorgestellt. Dazu wurde anlässlich des 20. Geburtstags der UN-Kinderrechte ein Kinderrechtebuch publiziert.

3. Kinderrechtsseminare — Verein Welt der Kinder, Bregenz: Die Kinderrechtsseminare bilden den Ausgangspunkt für zahlreiche Kinderbeteiligungsprojekte in verschiedenen Gemeinden Vorarlbergs. Ziel ist es, dass alle Kinder in den Volksschulen die Möglichkeit erhalten, einmal ein Kinderrechtsseminar zu besuchen und somit grundlegende Informationen über die Kinderrechte und die Rechte in einem demokratischen Land erhalten.

Preisträger in der Kategorie Gemeinde:

1. Junge Bibliothek
— Gemeinde Raggal: Da die Zahl der Leserinnen und Leser im Alter zwischen zwölf und 25 Jahren sehr gering war, wurde eine "Junge Bibliothek" mit eigenen Öffnungszeiten und einem eigenen Wirkungsbereich fürJugendliche eingerichtet. Derzeit versehen zwölf Jugendliche im Alter von acht bis 13 Jahren den Bibliotheksdienst.

2. Mit Vätern unterwegs — Marktgemeinde Rankweil: Ziel der Initiative ist, Anstöße dafür zu geben, das Vatersein aktiver zu leben. Mit individuellen Angeboten soll frühzeitig, bedarfsorientiert und schichtenübergreifend die Rolle und Erziehungskompetenz von Vätern in der Gemeinde gefördert und gestärkt werden. In regelmäßig stattfindenden "Vater-Kind-Aktionen" wie Klettern, Zelten mit Lagerfeuer, Basteln oder Kochen verbringen Kinder im Alter von drei bis 15 Jahren und ihre Väter bewusst Zeit miteinander.

3. Generationen- und Kulturenpark — Marktgemeinde Frastanz: Da der Gemeindepark und der integrierte Kinderspielplatz nur wenig genutzt wurden, suchte man nach Lösungen, um einen zentralen Treffpunkt für Kinder, Jugendliche und Erwachsene zu schaffen. Nachdem möglichst viele Wünsche und Anregungen in die Planung miteinbezogen wurden, konnte im Jahr 2009 mit der Umsetzung begonnen werden. Beim "Fest der Kulturen" 2010 wurde der neue Park feierlich eröffnet. Ausgehend vom Generationen- und Kulturenpark wird ein Spielraumkonzept für das gesamte Gemeindegebiet erarbeitet.

Weitere Informationen zum Kinderrechtepreis gibt es auf www.vorarlberg.at/kinderindiemitte.

 

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