Presseaussendung · 16.11.2010 Hochwasservorhersage am Alpenrhein wird verbessert
IRKA-Beschluss unter Vorsitz von Landesrat Schwärzler

Veröffentlichung
Dienstag, 16.11.2010, 17:32 Uhr
Themen
Umwelt/Wasser/Schwärzler
Redaktion
Gerhard Wirth

Reichenau/CH (VLK) – Die Internationale Regierungskommission Alpenrhein (IRKA) hat kürzlich in Reichenau (Graubünden) ihre diesjährige Herbsttagung absolviert. Unter anderem wurde zur Verbesserung des Hochwassermanagements im Rheintal ein Projekt zur Verbesserung der Hochwasservorhersage am Alpenrhein verabschiedet.

Die Kommissionssitzungen der IRKA finden zweimal jährlich statt. Gemeinsam mit den Mitgliedern der Internationalen Rheinregulierung (IRR) informierten sich die zuständigen Regierungsmitglieder aus Graubünden, St. Gallen, Liechtenstein und Vorarlberg über laufende Projekte und fassten notwendige Beschlüsse für die weiteren Arbeiten.

Mit großer Genugtuung konnte festgestellt werden, dass das erstmalig durchgeführte Untersuchungsprogramm zur Ökologie des Alpenrheines kurz vor dem Abschluss steht. Im Rahmen dieses Programms wurden Fische, Kleinlebewesen sowie auch wasserabhängige Ökosysteme in den Uferbereichen untersucht und dokumentiert. Landesrat Erich Schwärzler und Regierungspräsident Willi Haag berichteten über den Stand der raumplanerischen Sicherung des Gewässerraumes Alpenrhein und der Notentlastungflächen. Die Gemeinden des unteren Rheintales haben dieses Projekt in einer gemeinsamen Initiative ausdrücklich begrüßt. Weiteres wurden die Regierungsvertreter über den Erfolg des schon seit mehreren Jahren laufenden gemeinsamen grenzüberschreitenden Exkursionsprogrammes für die Schulen informiert. Im Jahr 2010 haben 40 Schulklassen mit 647 Schülern an den Exkursionen an unterschiedlichen Standorten des Alpenrheines teilgenommen.

Hochwasservorhersagemodell für den Alpenrhein

In enger Zusammenarbeit mit der Eidgenössichen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft sowie dem Schweizerischen Bundesamt für Umwelt in Bern wurde ein gemeinsames Projekt zur Verbesserung der Hochwasservorhersage über den Alpenrhein definiert. Für die Entwicklung dieses Projektes sind Kosten 1,1 Millionen Schweizer Franken (rund 820.000 Euro) vorgesehen.

Eine zuverlässige Hochwasservorhersage ist eine wichtige Grundlage für ein wirksames Hochwasserschutzmanagement. Heute erfolgt die Alarmierung der Wasserwehren über die Abflussmessstationen von Domat/Ems bis Lustenau. Von diesen Stationen werden bei Überschreitung von definierten Pegelständen die Alarmmeldungen an die zuständigen Organisationen übermittelt. Mit dem Abflussvorhersagemodell kann zukünftig aus den Aufzeichnungen der Niederschlags- und Abflussstationen und aus den vorhandenen Wetterprognosen eine verlässliche Abflussprognose für den Alpenrhein erstellt werden. Dies führt zu einer wesentlichen Verbesserung des Hochwasserrisikomanagements im gesamten Alpenrheintal.

Verabschiedung von Regierungsrat Stefan Engler

Regierungsrat Stefan Engler, der mit Jahresende aus der Regierung des Kantons Graubünden ausscheidet, wurde aus der Kommission verabschiedet. Landesrat Schwärzler würdigte die langjährige, engagierte Mitarbeit Englers und hob vor allem dessen Engagement für die gemeinsame Zusammenarbeit im Alpenrheintal hervor.

Die Regierungen des Fürstentums Liechtenstein, des Landes Vorarlberg und der Kantone Graubünden und St.Gallen verfolgen im Rahmen der "Kooperationsvereinbarung Alpenrhein" vom Dezember 1998 als übergeordnetes Ziel eine "sichere und nachhaltige Entwicklung zum gemeinsamen Nutzen des Alpenrheingebietes, insbesondere die Gewährleistung der Hochwassersicherheit, die sparsame und umweltverträgliche Nutzung von Raum und Ressourcen und die Erhaltung und Mehrung der Naturwerte." Derzeitige Mitglieder der IRKA sind Landesrat Erich Schwärzler in Vertretung von Landeshauptmann Herbert Sausgruber (Vorarlberg, Vorsitzender), Regierungspräsident Willi Haag (Kanton St.Gallen), Regierungsrätin Renate Müssner (Fürstentum Liechtenstein) und Regierungsrat Stefan Engler (Kanton Graubünden). Seitens der IRR nehmen der Vertreter der Republik Österreich, Heinz Stiefelmeyer und der Vertreter der Schweiz, Hanspeter Willi (BAFU) an den IRKA-Sitzungen teil. Für weitere Informationen: www.alpenrhein.net.

 

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