Presseaussendung · 14.12.2010 Den Ärztebedarf in Vorarlberg langfristig sichern
Ärztebedarfsstudie der Vorarlberger Spitäler präsentiert

Veröffentlichung
Dienstag, 14.12.2010, 13:22 Uhr
Themen
Gesundheit/Ärztebedarf/Sausgruber/Wallner
Redaktion
Thomas Mair

Bregenz (VLK) - Derzeit besteht kein akuter Facharztmangel in Vorarlberg. "Dennoch ist es notwendig, die Weichen für die Zukunft frühzeitig zu stellen", betonte Gesundheitslandesrat Markus Wallner im heutigen (Dienstag) Pressefoyer bei der Präsentation der Ärztebedarfstudie der Vorarlberger Spitäler. Die bis 2015 anstehenden Pensionierungen können personell abgedeckt werden. Im Jahr 2020 sind bei einigen Fachärztebereichen Lücken zu erwarten. Dies soll mit einem umfangreichen Maßnahmenprogramm vermieden werden, kündigte Wallner an.

Vorarlberg verfügt über eine moderne und flächendeckende Gesundheits- und Spitalsversorgung nach internationalen Standards, betonte Landeshauptmann Herbert Sausgruber: "Diesen Standard wollen wir auch weiterhin auf möglichst hohem Niveau halten." Das Land stelle dafür auch die notwendigen finanziellen Mittel zur Verfügung. Im Voranschlag 2011 sind für die Gesundheit über 325 Millionen Euro budgetiert.

Studienautorin Ines Grabner präsentierte die Hauptergebnisse:
- Weniger Maturanten aus Vorarlberg beginnen ein Medizinstudium. Die Zahl hat sich in den vergangenen Jahren von ursprünglich 60 Personen mehr als halbiert.
- Insgesamt werden 143 der derzeit berufstätigen Ärztinnen und Ärzte bis 2015 im Alter von 65 Jahren und älter sein. Diese Pensionierungen können durch derzeit in Ausbildung befindliche Personen in allen Fachbereichen abgedeckt werden. Dies bezieht sich auch auf den niedergelassenen Bereich. Lediglich beim Fachbereich Psychiatrie ist mit Engpässen zu rechnen.
- Insgesamt werden von 2015 bis 2020 weitere 131 derzeit berufstätige Ärztinnen und Ärzte in Vorarlberg das 65. Lebensjahr erreichen. Gragner: "Besonders in den Fächern Dermatologie, Augenheilkunde, HNO und physikalischer Medizin muss mit Problemen bei der Nachbesetzung gerechnet werden."

Frühzeitig Maßnahmen gesetzt

"Das Land und die Krankenhäuser haben bereits ein erstes Maßnahmenpaket mit den Schwerpunkten Ausbildung, Arbeitsbedingungen, Maturantenvorbereitungen und Personalmanagement geschnürt und zudem Forderungen an den Bund formuliert", informierte Landesstatthalter Wallner. Im kommenden Jahr wird beispielsweise zusätzlich rund eine Million Euro für die Spitalsärzte in den Landeskrankenhäusern in die Hand genommen. "Damit sollen eine bessere Bezahlung für neueintretende Fach- und Oberärzte, zusätzliche Stellen für Dokumentationsassistentinnen, bessere Vergütung der Rufbereitschaft sowie der Zeitanrechnung der Nachtdienste bei Intensivbehandlungseinheiten finanziert werden", betonte Gerald Fleisch, Direktor der Krankenhausbetriebsgesellschaft.

Maßnahmen zur Sicherung des Ärztebestandes an Vorarlberger Spitälern sind insbesondere:
- Stärkung des Personalmanagements der Krankenhausträger
- Bindung der Fachärztinnen und Fachärzte an Vorarlbergs Spitäler
- Schaffung zusätzlicher Ausbildungsstellen
- Verkürzung der Ausbildungszeit
- Sensibilisierung der Maturantinnen und Maturanten für das Studium der Humanmedizin – Wallner: "inklusive Vorbereitung auf den Eignungstest"
Weiterentwicklung des Regionalen Strukturplanes Gesundheit mit Zeithorizont 2020

Von Bundesseite erwartet sich der Landesstatthalter die Unterstützung in der Finanzierung von zusätzlichen ärztlichen Ausbildungsstellen, eine raschere Ausbildungsmöglichkeit zum Facharzt sowie neue Organisationsformen im niedergelassenen Bereich.

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