Presseaussendung · 14.03.2011 Reptilien als Haustiere ungeeignet Landesveterinär Schmid warnt vor Gefahren durch falsche Tierhaltung

Veröffentlichung
Montag, 14.03.2011, 12:20 Uhr
Themen
Tiere/Gesundheit
Redaktion
Gerhard Wirth

Bregenz (VLK) – Der tragische Tod eines Babies in Stockerau zeigt laut Landesveterinär Erik Schmid auf, wie gefährlich die Unwissenheit über die Haltung von Reptilien sein kann. "Mit Exoten holt man sich nicht nur das beworbene Feeling des Regenwaldes ins Wohnzimmer, sondern oft auch tödliche Bakterien", warnt Schmid. Besonders gefährdet sind Kinder, Alte, Schwangere und immungeschwächte Personen.

Der 13 Monate alte Bub war an einer Salmonelleninfektion gestorben, die er sich durch Kontakt mit einem Waran zugezogen hatte. Jeder Reptilienhalter sollte wissen, dass nicht nur Echsen, sondern auch Schlangen und Schildkröten sehr häufig Träger und Ausscheider von Salmonellen sind, so Schmid. Die Reptilien selbst sind immun gegen die Salmonellen, sonst könnten sie in ihrem natürlichen Lebensraum nicht überleben.

Da der Großteil der Reptilien ursprünglich aus tropischen Ländern kommt, bringen sie auch exotische Salmonellen-Stämme mit, die bei uns unbekannt sind. Das verursacht nicht nur Probleme in der Diagnose, sondern auch in der Behandlung, da viele dieser Bakterienstämme gegen die üblich verwendeten Antibiotika resistent sind. Die Übertragung dieser Resistenz auf heimische Erreger ist eine weitere Gefahr dieser Faunaverfälschung.

Aber nicht nur aus gesundheitlichen, sondern auch aus tierschützerischen Gründen sind Reptilien keine geeigneten Heimtiere, betont Landesveterinär Schmid in seiner Funktion als Tierschutzombudsmann. Die weit verbreitete Unwissenheit und Sorglosigkeit habe nämlich auch für die betroffenen Tiere fatale Folgen. "Meine Berufskollegen berichten mir immer häufiger, dass falsch gehaltene Reptilien nach wochen- und monatelangem stummen Leiden viel zu spät zur Behandlung gebracht werden", sagt der Tierarzt, "Diese Tiere gehören in die Hand von Experten und dürfen nicht mehr frei verkäuflich sein." Eine Forderung des Tierschutzrates lautet daher, dass die Haltung von Reptilien nicht nur melde-, sondern bewilligungspflichtung sein sollte.

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