Presseaussendung · 05.04.2011 Kampfplatz Erinnerung
Felder-Archiv lädt zu Vortragsveranstaltung über den Widerstand der Kärntner Slowenen

Veröffentlichung
Dienstag, 05.04.2011, 09:45 Uhr
Themen
Kultur/Literatur/Vortrag
Redaktion
Gerhard Wirth

Bregenz (VLK) – Zu einem historisch wie literarisch interessanten und gerade besonders aktuellen Vortrag lädt das Franz-Michael-Felder-Archiv am Mittwoch, 13. April ab 20.00 Uhr im Foyer des Theaters am Kornmarkt in Bregenz. Der aus dem Kleinwalsertal stammende Professor für Neuere Deutsche Literatur an der Universität Klagenfurt, Klaus Amann, spricht über den Widerstand der Kärntner Slowenen in der öffentlichen Wahrnehmung und in der Literatur. Der Eintritt ist frei.

Der Kampf der Kärntner Sloweninnen und Slowenen gegen die Gewaltherrschaft der Nationalsozialisten war die einzige bedeutende, militärisch organisierte Widerstandsbewegung innerhalb der Grenzen des Dritten Reiches. Nicht zuletzt war sie für Österreich ein wichtiger Trumpf in den Verhandlungen um den Staatsvertrag. Dem offiziellen Kärnten und dem Großteil der deutschsprachigen Mehrheitsbevölkerung im Land gelten die Kärntner Partisanen jedoch bis heute als "Banditen" und "Landesverräter".

Gleichzeitig tritt Österreichs international bekanntester Dichter, Peter Handke, seit Jahren für die längst überfällige Anerkennung und Würdigung dieses Widerstandes ein. Er hat öffentlich auf die auch literarisch beachtlichen Erinnerungsberichte ehemaliger Widerstandkämpfer hingewiesen und in seinem jüngsten Stück "Immer noch Sturm", einer Art Wunschbiographie, den Partisanenkampf mit der Geschichte seiner eigenen Familie verknüpft. Klaus Amann wird in seinem Vortrag diesen, weit über Kärnten hinaus bedeutsamen "Kampf um die Erinnerung" historisch und politisch beleuchten und auch die literarischen Zusammenhänge erläutern, auf die sich die wichtigsten Texte über den Partisanenkampf und insbesondere auch das Stück Peter Handkes beziehen. "Immer noch Sturm" wird übrigens bei den diesjährigen Salzburger Festspielen uraufgeführt werden.

Klaus Amann, geboren 1949 in Mittelberg im Kleinwalsertal, ist Professor für Neuere deutsche Literatur und Leiter des Robert-Musil-Instituts für Literaturforschung an der Universität Klagenfurt. Zahlreiche Publikationen, vor allem zur österreichischen Literatur des 19. Und 20. Jahrhunderts; u.a. Die Dichter und die Politik (1992); Zahltag. Der Anschluss österreichischer Schriftsteller an das Dritte Reich (2. erw. Aufl. 1996); gem. mit Peter Handke: Wut und Geheimnis. Peter Handkes Poetik der Begriffsstutzigkeit (2002); Kärnten Literarisch. Liebeserklärungen. Kopfnüsse. Denkzettel (Hg. 2002); Robert Musil – Literatur und Politik (2007); gem. mit Walter Fanta und Karl Corino Herausgeber der Klagenfurter Ausgabe Robert Musils: Kommentierte Edition sämtlicher Werke, Briefe und nachgelassener Schriften; mit Transkriptionen und Faksimiles aller Handschriften (2009 auf DVD).

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