Presseaussendung · 01.07.2011 Integrierte Altenpflege nach dem Sozialsprengel-Modell
Vorarlberger Gemeindeverband akkordiert mit Land die Bildung von regionalen Planungsregionen und Förderung von regionalen Kooperationen

Veröffentlichung
Freitag, 01.07.2011, 14:41 Uhr
Themen
Soziales/Pflege/Schmid
Redaktion
Thomas Mair

Dornbirn/Bregenz (VLK) – Im Mittelpunkt der gestrigen (Donnerstag) Vorstandssitzung des Vorarlberger Gemeindeverbands stand die Pflege: Die Bildung von regionalen Planungsregionen wird vorangetrieben. "Land und Gemeinden sind sich darin einig, dass die enge Kooperation aller ambulanten und stationären Einrichtungen im Pflege- und Betreuungsnetz Vorarlberg der Schlüssel zum Erfolg ist. Darüber hinaus soll auch die regionale Kooperation durch konkrete finanzielle Anreize verstärkt werden," so Landesrätin Greti Schmid und Gemeindeverbandspräsident Harald Sonderegger.

Um die wachsenden Herausforderungen in der Pflege bewältigen zu können, ist die nachhaltige Stärkung des Pflegemodells Vorarlberg nötig. Das Modell beruht auf den drei Säulen: Pflegende Angehörige, Ambulante Dienste und Stationäre Dienste. "Dank der konsequenten Weiterentwicklung des flächendeckenden Pflege- und Betreuungsnetzes ist es möglich, dass in Vorarlberg über 80 Prozent der pflegebedürftigen Menschen ihren Lebensabend zu Hause in ihrem gewohnten Umfeld verbringen können", betont Landesrätin Greti Schmid.

Bildung von Planungsregionen

Durch die zahlreichen unterschiedlichsten Angebote ist der Bedarf nach regionaler Vernetzung, Abstimmung und Weiterentwicklung sowohl im ambulanten als auch im stationären Bereich besonders hoch. Allein die Vielfältigkeit an Anforderungen von Pflegestrukturen (Urlaubspflege, Betreuungsanforderungen für Demente, Entlastungspflege,…) ist eine große Herausforderung. "Zukünftig", so die Landesrätin, "brauchen wir neue Betreuungs- und Pflegeangebote mit optimierter Schnittstellengestaltung." Schmid verwies dabei auf betreutes Wohnen, 24 Stunden-Betreuung, Betreuungs- und Pflegeangebote für junge Menschen und für behinderte Menschen. "Land und Gemeinden setzen sich deshalb für die Bildung von Planungsregionen nach dem Modell der Sozialsprengel ein", so Präsident Sonderegger. Dabei können die Gemeinden selbst definieren, zu welcher Planungsregion sie gehören wollen. Nach den derzeit gewachsenen Strukturen sind dies in Vorarlberg 17 Regionen. Der Betreuungs- und Pflegebedarf der Regionen bildet, in Abstimmung mit den Vorgaben des Landes, die Grundlage für den künftigen Ausbau der Betreuungs- und Pflegeleistungen.

Optimierung und Stärkung der Kooperation

Die Vernetzung und der Ausbau des Pflege- und Betreuungsnetz Vorarlberg werden weiter forciert.
- Care Management: Zur Entwicklung und Stärkung einer integrierten, regionalen Versorgung im Bereich Betreuung und Pflege wird die Einrichtung von regionalen Kooperationsstrukturen (nach dem Vorbild der Sozialsprengel) gefördert. Kernaufgaben als Mindeststandard sind ein regionales Care Management, die Vernetzung und Koordination der Dienstleister sowie gegebenenfalls Anlaufstellen für pflegende Angehörige.

- Case Management: Im Rahmen des Case Management wird sichergestellt, dass Menschen, die Betreuung und Pflege benötigen – und deren Angehörige – in ihrer Gemeinde bzw. Region eine qualifizierte Erstberatung erhalten und wenn nötig, kompetent weitervermittelt werden. Ein gemeinsam mit den Patientinnen und Patienten und deren Angehörigen erarbeitetes Betreuungskonzept bildet die Grundlage für eine bedarfsgerechte Betreuung und Pflege.

- Urlaubs- und Kurzzeitpflege: Der Anteil an Urlaubs- und Kurzzeitpflege im ambulanten und stationären Bereich soll angehoben werden. Im ambulanten Bereich durch das Angebot des Betreuungspools – im stationären Bereich durch Widmung von Betten für die ausschließliche Nutzung als Urlaubs- und Kurzzeitpflegebett.

- Kooperationen im Bereich der Pflegeheime: die gemeinsame Betriebsführung eines Pflegeheimes durch eine Betriebsgemeinschaft mehrerer Gemeinden soll ausgebaut werden. Mehrere kleinere Pflegeheime sollen – unabhängig von der Trägerschaft - gemeinsam betrieben werden – diese Wirtschaftsverbünde sparen Doppelgleisigkeiten und damit Kosten.

- Ausweitung des Betreuten Wohnens: Ausbau des Betreuten Wohnens in enger Kooperation mit der Gemeinde (Mehrgenerationen-Wohnanlage, eigenständige betreute Wohnanlagen, heimgebundenes betreutes Wohnen).

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