Presseaussendung · 15.07.2011 "Frühe Hilfen" für junge Eltern und Familien
LR Schmid: Frühzeitig eingreifen und helfen, um positive Entwicklung der Kinder zu sichern

Veröffentlichung
Freitag, 15.07.2011, 12:25 Uhr
Themen
Soziales/Familie/Schmid
Redaktion
Gerhard Wirth

Bregenz (VLK) – Nach zweijähriger Pilotphase bietet das Land Vorarlberg nun landesweit die "Frühen Hilfen" an, ein Programm zur vorbeugenden und begleitenden Unterstützung von Eltern in der Zeit der Schwangerschaft und in den ersten Lebensjahren der Kinder. Derzeit werden 189 Familien im Rahmen dieses Angebotes gezielt begleitet.

Dabei geht es insbesondere um Eltern, die sich in belastenden bzw. belasteten Lebenslagen befinden, etwa weil sie mit materiellen oder emotionalen Sorgen zu kämpfen haben. "Ziel der 'Frühen Hilfen' ist es, solche Familien zu erkennen, zu erreichen und helfend einzugreifen", sagte Landesrätin Greti Schmid heute, Freitag, im Landhaus bei der Präsentation des Modells.

Im Vordergrund steht dabei das Wohl des Kindes. Schmid verwies auf einschlägige wissenschaftliche Erkenntnisse: "Ist ein Mensch bereits in den ersten Monaten seines Daseins mit negativen Einflüssen wie Gewalt oder Vernachlässigung konfrontiert, steigt dadurch das Risiko, später einmal selbst in diese Verhaltensmuster zu fallen. Das ist der Ausgangspunkt für unsere frühkindliche Prävention, für unsere 'Frühen Hilfen'. Wir wollen dazu beitragen, dass eine verlässliche Betreuung und positive Entwicklung der Kinder gesichert ist."

Das Modell nützt und forciert die enge Vernetzung und Zusammenarbeit der vielfältigen Sozial- und Gesundheitsdienste in Vorarlberg, um für die betroffenen Familien bestmöglich koordinierte Unterstützung anbieten zu können. Es baut auf drei Stufen auf:
- Früherkennung in den Geburtenstationen der Spitäler, bei niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten sowie durch die Hebammen
- Abklärung, Vernetzung und Vermittlung im Rahmen des "Netzwerkes Familie", einer Kooperation zwischen aks Gesundheitsvorsorge, Vorarlberger Kinderdorf und der Fachgruppe der niedergelassenen Kinder- und Jugendfachärzte in allen vier Bezirken des Landes. Im Anlassfall wird auch die Jugendwohlfahrt frühzeitig informiert und bei Bedarf einbezogen.
- Konkrete Intervention und Unterstützung z.B. durch die aufsuchende Elternberatung der connexia und/oder das Projekt "früh.start" der IfS-Familienarbeit.

Das Land Vorarlberg unterstützt die Umsetzung des Modells heuer mit insgesamt 620.000 Euro aus dem Sozialfonds. Und das Angebot wirkt, so ein erstes positives Fazit von Landesrätin Schmid: "Wir sehen in der Praxis, dass es nach ersten Kontakten mit den Familien meist gelingt, eine passende Hilfe zu vermitteln und dadurch die Situation zu verbessern." Ein weiterer Vorteil: Familien, die gute Erfahrungen mit dem Hilfssystem machen, haben weniger Scheu, von sich aus zu kommen, falls es später erneut Probleme geben sollte.

Die Internationale Bodensee Konferenz (IBK) hat das Projekt "Frühe Hilfen für Kinder und Familien" in Anerkennung für den Einsatz für Gesundheitsförderung und Prävention in der Region gewürdigt. Alle nominierten Projekte werden als "good-practice"-Modelle in einer Broschüre vorgestellt.

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