Presseaussendung · 16.08.2011 Hochwasserschutz: Mehr Raum für Gewässer und Hochwasser
Arbeitsschwerpunkte für das Jahr 2011 vorgestellt

Veröffentlichung
Dienstag, 16.08.2011, 12:58 Uhr
Themen
Wasserwirtschaft/Hochwasser/Sausgruber/Schwärzler
Redaktion
Thomas Mair

Bregenz (VLK) - Die Vorarlberger Landesregierung setzt heuer ihr umfangreiches Aktionsprogramm zur Verbesserung des Hochwasserschutzes fort. Wie in den letzten Jahren wird massiv in wichtige Projekte investiert. Insgesamt fließen heuer im Zuständigkeitsbereich der Wasserbauverwaltung des Landes Vorarlberg 16,1 Millionen Euro in Hochwasserschutzprojekte, davon sind 5,2 Millionen Euro Landesmittel. Landeshauptmann Herbert Sausgruber und Landesrat Erich Schwärzler stellten im heutigen (Dienstag) Pressefoyer die Arbeitsschwerpunkte des laufenden Jahres vor.

Wasser ist Vorarlbergs wichtigster Bodenschatz, aber zugleich jenes Element, von dem die größten Naturgefahren ausgehen. Landeshauptmann Sausgruber erinnerte an das schwere Hochwasser 2005: "Wir haben uns damals zwei Ziele gesteckt: Den Schadensopfern möglichst prompt helfen und das Risiko eines solch zerstörerischen Hochwassers in Zukunft minimieren. Zu diesem Zweck haben wir unser umfassendes Aktionsprogramm beschlossen." Dadurch soll die Hochwassersicherheit für Wohngebiete, Industrie- und Gewerbegebiete sowie Infrastruktur entlang der Flüsse und Bäche nachhaltig verbessert werden. Vorgesehen ist, dass in Vorarlberg im Zeitraum von 2005 bis 2021 gemeinsam mit Bund und Gemeinden rund 228 Millionen Euro in den Hochwasserschutz investiert werden. Der Anteil des Landes beträgt 64,3 Millionen Euro.

64 Projekte

"Derzeit werden 64 Hochwasserschutzprojekte in allen Regionen des Landes umgesetzt", informierte Landesrat Schwärzler. Neben der Maßnahmenplanung wurden im Aktionsprogramm auch die Grundsätze des modernen Hochwasserschutzes definiert, die bei der Planung und Umsetzung von Projekten befolgt werden, erläuterte Schwärzler: "Die generelle Zielsetzung lautet 'mehr Raum für Gewässer und Hochwasser'. Das hilft auch der Ökologie der Gewässer." Deshalb werden die natürlichen Hochwasserüberflutungsräume wo es geht erhalten und wo erforderlich werden neue Rückhalteräume geschaffen.

Die wichtigsten Maßnahmen im Jahr 2011 sind
- die Erarbeitung von einzugsgebietsbezogenen Konzepten. Erst auf Grundlage dieser Konzepte kann die Wirkung der Detailmaßnahmen richtig beurteilt werden. Derzeit sind Konzepte für den Unterlauf der Bregenzerach, die Ill mit Seitenzubringer und für die Leiblach in Arbeit.
- Eine der wesentlichen Aufgaben seit dem Hochwasser 2005 ist die Ausarbeitung von Gefahrenzonenplänen. Derzeit sind folgende Gefahrenzonenpläne in Ausarbeitung: Dornbirnerach und Harder Bäche, Schwarzbach Bludesch und Thüringen, Bäche im Rheindelta.
- Die wichtigsten laufenden Bauprojekte sind: Bregenzerach in Mellau, Bauabschnitt 04/05 (4,7 Millionen Euro), Ill in Bludesch-Gais, Hochwasserrückhalt (10,7 Millionen Euro), die Bregenzerach in Au, Bauabschnitt 02 (Baubeginn im Herbst, 3,45 Millionen Euro) und die Ill in Frastanz/Nenzing/Satteins/Schlins (Bewilligung eingereicht, Baubeginn 2012, 36 Millionen Euro Gesamtkosten).
- Maßnahmen zur Gewässerrenaturierung: Im Jahr 2011 wurden folgende Projekte begonnen oder sind bereits abgeschlossen: Bodensee Bregenz, Flachufer, Harder Dorfbach und Schwarzbach, Bludesch.

Mit den im Jahr 2011 anstehenden Projekten werden die Zielsetzungen der Vorarlberger Wasserwirtschaftsstrategie umgesetzt. "Mehr Flächen, die gegen 100jährliches Hochwasser wirksam geschützt sind, die Ausarbeitung von Gefahrenzonenplänen und die Verbesserung der Gewässerökologie – das sind unsere zentralen Ziele", sagte der Vorstand der Abteilung Wasserwirtschaft, Thomas Blank. Mit dem Bauprogramm des Jahres 2011 werden in allen Bereichen weitere große Schritte zur Erreichung der definierten Ziele gemacht.

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