Presseaussendung · 24.09.2011 Berlakovich auf "Jugend mit Zukunft"-Tour im Ländle
Kommende Generationen aktiv mitgestalten lassen

Veröffentlichung
Samstag, 24.09.2011, 07:30 Uhr
Themen
Landwirtschaft/Schwärzler
Redaktion
Gerhard Wirth

Bregenz (VLK) – Die zweite Etappe seiner österreichweiten "Jugend mit Zukunft"-Tour führte Landwirtschafts- und Umweltminister Niki Berlakovich gestern, Freitag, nach Vorarlberg. "Ich will wissen, was den Jugendlichen auf der Seele brennt. Gemeinsam müssen wir Lösungen und Zukunftskonzepte erarbeiten. Mir ist wichtig, dass die Zukunft Österreichs – unsere Jugend – auch eine Zukunft hat. Das Motto lautet 'motivieren statt resignieren'", so Berlakovich.

Organisiert wird die Ende August gestartete "Jugend mit Zukunft"-Tour gemeinsam mit der Landjugend Österreich und der Österreichischen Jungbauernschaft. Bis 2. Dezember 2011 wird der Bundesminister in allen neun Bundesländern mit insgesamt 2.000 Jugendlichen zusammentreffen. Die Schwerpunkte sind dabei Landwirtschaft, Umweltschutz und wesentliche gesellschaftspolitische Herausforderungen. Gestern traf er gemeinsam mit Landesrat Erich Schwärzler und Landwirtschaftskammer-Präsident Josef Moosbrugger mit interessierten Diskussionsteilnehmerinnen und -teilnehmern beim Landeserntedankfest in Bregenz sowie am Bauernhof von Christine und Christoph Mähr in Düns zusammen.

Junglandwirte wollen Zukunft aktiv mitgestalten

"Es ist wichtig, dass sich die Entscheidungsträger vor Ort ein Bild machen und Impulse von den Betreffenden mit in die Verhandlungen nehmen", meint der Obmann der Vorarlberger Jungbauernschaft/Landjugend, Thomas Troy. Sein Stellvertreter, Bernhard Schrottenbaum, betont: "In Vorarlberg muss die Milchwirtschaft auch im Berggebiet erhalten bleiben. Voraussetzung dafür ist, dass auch in Zukunft Planungssicherheit gegeben ist."

Landjugend hat Perspektive, ist Botschafter und Hoffnungsträger

Die nachhaltige Sicherung unseres Lebensraums verlangt laut Agrarlandesrat Erich Schwärzler ein klares Bekenntnis zur Stärkung des ländlichen Raums, zur Stärkung der heimischen Landwirtschaft und zum Ausbau regionaler Kooperationen: "Gemäß dem Motto der Vorarlberger Agrarpolitik 'menschlich-eigenständig-bildungswillig-leistungsstark' ist es neben einer guten Aus- und Fortbildung der Jugend u.a. am Bäuerlichen Schul- und Bildungszentrum Hohenems notwendig, dass der Arbeitsplatz Bauernhof unseren Bauernfamilien weiterhin faire Zukunftschancen bietet." Hierzu haben insbesondere EU, Bund und Land die notwendigen Rahmenbedingungen zu schaffen. "Ich danke Landwirtschaftsminister Berlakovich für die Initiative, mit der 'Jugend mit Zukunft'-Tour den Junglandwirten die notwendige Perspektive zu geben und gemeinsam mit Land und Landwirtschaftskammer aufzuzeigen, dass Bäuerin und Bauer zu werden für die bäuerliche Jugend weiterhin attraktiv und erstrebenswert ist. Zugleich dankt e ich der Vorarlberger Landjugend-Jungbauernschaft für ihren engagierten Einsatz, durch Gemeinsinn und Übernahme von Verantwortung eine starke Kraft für die zukunftsweisende Entwicklung des ländlichen Raumes zu werden und den jungen Bäuerinnen und Bauern auf dem Fundament gewachsener zwischenmenschlicher Werte und der Pflege der Vielfalt von Tradition und Brauchtum sowie der Verwurzelung in der Heimat Optimismus, Mut und Zuversicht zu geben", so Landesrat Schwärzler.

Österreichweit erste Junglandwirte-Studie

Insgesamt werden jedes Jahr zwischen 1.000 und 1.900 Betriebe von Junglandwirten übernommen. "Um mehr über die jungen Leute hinter diesen Zahlen und ihre Herausforderungen zu erfahren, haben wir diesen Sommer die österreichweit erste Junglandwirte-Studie gestartet. Im Rahmen der Tour präsentiere ich laufend neue Ergebnisse, um die Diskussion zusätzlich zu beleben", so Bundesminister Berlakovich. Die vollständige Erhebung wird Anfang Dezember 2011 veröffentlicht.

Vorarlberger Jugendliche sind begeisterte LandwirtInnen

Schon jetzt ist klar, dass die Vorarlberger Jugendlichen mit Herz und Seele Bäuerinnen und Bauern sind, denn dieser Beruf wird von 85 Prozent positiv bewertet, im Österreichschnitt sind es 55 Prozent. Ein wichtiges Studienergebnis ist außerdem, dass sich die Junglandwirtinnen und -wirte trotz ihres Sinns für Traditionen als innovativ und offen für die Umsetzung neuer Wege sehen. Weiters betonen 83 Prozent der befragten Vorarlbergerinnen und Vorarlberger (österreichweit 64 Prozent), dass die im Sinne der Allgemeinheit erbrachten bäuerlichen Leistungen entsprechend abgegolten werden müssen. Um das regionsbezogen zu gewährleisten, will die überwältigende Mehrheit (90 Prozent) die Agrarpolitik aktiv mitgestalten. Im Bundesdurchschnitt sind dies deutlich weniger, nämlich 53 Prozent.

Steigende Nachfrage nach regionalen Lebensmitteln als Motivation

Für die Junglandwirtinnen und -wirte sind die regionalen Lebensmittel darüber hinaus ein wertvolles Gut. Motivierend ist für 87 Prozent der Befragten (Österreich-Wert: 76 Prozent), dass eine hohe Akzeptanz bzw. steigende Nachfrage nach ihren regional erzeugten Produkten gegeben ist. Die überwiegende Mehrheit der Junglandwirtinnen und -wirte in Vorarlberg (92 Prozent; Österreich-Wert: 97 Prozent) setzt auf Qualität, Gesundheit und Unbedenklichkeit ihrer Produkte.

Biolandwirtschaft und Erneuerbare als Trend

Weiters ist die Bereitschaft auf biologische Landwirtschaft umzusteigen bei den österreichischen Junglandwirtinnen und -wirten groß (29 Prozent) – bei den Vorarlberger Jungbäuerinnen und Jungbauern etwas größer –, wenn dies für die Bauern am Markt auch umsetzbar ist und sie die Mehraufwendungen durch einen fairen Erzeugerpreis abgegolten erhalten. Die Mehrheit der befragten Vorarlbergerinnen und Vorarlberger setzt außerdem zukünftig auf erneuerbare Energie (89 Prozent), im Vergleich liegt der Österreich-Wert bei 61 Prozent. "Das ist ein zukunftsträchtiges Signal der Vorarlberger Jugend, die erkannt hat, dass wir raus aus der Atomkraft und den Fossilen und rein in die erneuerbaren Energieträger müssen. Bis 2050 können wir die Energieautarkie Österreichs schaffen", so Bundesminister Berlakovich.

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