Presseaussendung · 29.09.2011 Zukunftsfähige Strategie im Obstbau gegen Feuerbrand
Grundsatz "kein Streptomyzin" gilt weiterhin

Veröffentlichung
Donnerstag, 29.09.2011, 12:31 Uhr
Themen
Landwirtschaft/Obstbau/Feuerbrand/Schwärzler
Redaktion
Gerhard Wirth

Bregenz (VLK) – Vier Jahre lang haben Fachleute aus dem ganzen Bodenseeraum im Rahmen des Interreg IV-Projekts "Gemeinsam gegen Feuerbrand" zusammengearbeitet. Die Bündelung aller fachlichen Kräfte hat sich gelohnt. "Es ist gelungen, eine zukunftsfähige Gesamtstrategie für den Obstbau am Bodensee zu erarbeiten", sagte Landesrat Erich Schwärzler heute, Donnerstag, im Landhaus bei der Präsentation der Ergebnisse und Empfehlungen des Projekts.

Nachdem der Feuerbrand mehrfach schwere Schäden in den Obstanbaugebieten am Bodensee angerichtet hatte, taten sich im Jahr 2007 auf Initiative von Landesrat Schwärzler 13 Projektpartner aus Wissenschaft und Praxis zusammen, um grenzüberschreitend an der Bekämpfung der Bakterienkrankheit mitzuwirken. Es galt, Alternativen zum Einsatz von Antibiotika zu finden, feuerbrandtolerante Apfel- und Birnensorten festzustellen und eine gemeinsame Strategie zu Kulturmaßnahmen gegen Feuerbrand zu entwickeln.

Die gut funktionierende Zusammenarbeit aller Beteiligten hat zu einer Reihe wissenschaftlich abgesicherter Empfehlungen geführt, die laut Projektleiterin Maria-Anna Moosbrugger für Forschung, Lehre, Beratung und Obstbaupraxis gleichermaßen interessant sind. Es wurden 35 Apfel- und 17 Birnensorten ermittelt, die als robuste Sorten zur Pflanzung empfohlen werden können. Für sieben verfügbare Wirkstoffprodukte konnte die Wirkung oder Teilwirkung wissenschaftlich bewiesen werden.

Für Vorarlberg wichtig: Das in den letzten Jahren praktizierte System der Feuerbrandbekämpfung gemäß einer fünfstufigen Gefahrenskala soll auch 2012 – unter Berücksichtigung der Gesamtstrategie des Projektes – beibehalten werden. Landesrat Schwärzler betonte, es gelte weiter der Grundsatz, dass kein Streptomycin eingesetzt wird, es sei denn im Gefahr-im-Verzug-Fall nach fachlicher Beurteilung durch eine Expertenkommission.

Die Kosten des Projekts "Gemeinsam gegen Feuerbrand" betrugen in Summe rund 2,3 Millionen Euro. Aus dem Programm Interreg IV Alpenrhein-Bodensee-Hochrhein konnten 1,36 Millionen Euro lukriert werden. Die beteiligten Projektpartner brachten zusammen knapp 950.000 Euro Eigenmittel ein, das sind 40 Prozent der Gesamtkosten. Das Land Vorarlberg steuerte einen Anteil von rund 141.000 Euro bei und übernahm als Projektkoordinator die Federführung des Projekts.

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