Presseaussendung · 12.06.2012 Impulse für Chancengleichheit der Geschlechter im Erwerbsleben
Land Vorarlberg startet umfangreiches Forschungs- und Entwicklungsprojekt

Veröffentlichung
Dienstag, 12.06.2012, 13:23 Uhr
Themen
Frauen/Wirtschaft/Rüdisser/Schmid
Redaktion
Gerhard Wirth

Bregenz (VLK) – Das Land Vorarlberg hat ein überaus umfangreiches Forschungs- und Entwicklungsprojekt initiiert, um in den nächsten zweieinhalb Jahren zusätzliche Impulse in Richtung Chancengleichheit der Geschlechter im Erwerbsleben zu setzen. Es ist für die wirtschaftliche und gesellschaftliche Leistungsfähigkeit eines Landes wichtig, dass sowohl Männer als auch Frauen ihre Potenziale einbringen können, betonten Landesstatthalter Karlheinz Rüdisser und Landesrätin Greti Schmid am Dienstag, 12. Juni 2012, im Pressefoyer.

   "Es zahlt sich für alle – für Arbeitgeber und Beschäftigte – aus, wenn Job und Familienleben gut in Einklang gebracht werden können", sagte Rüdisser. Umso mehr sei es ein erfreuliches Signal, dass sich immer mehr Vorarlberger Betriebe die Vorteile einer familienfreundlichen Unternehmenskultur erkennen und dafür auch konkrete Schritte setzen. Rüdisser verwies auf den Staatspreis "Familienfreundlichster Betrieb", wo heuer in drei von fünf Kategorien die Auszeichnung an Vorarlberger Unternehmen bzw. Organisationen ging.

   Trotz dieser Fortschritte bleibt noch viel zu tun, stellte Landesrätin Schmid klar. Die Einkommensschere von Frauen und Männern schließen, Erziehungszeiten stärker anrechnen, jungen Mädchen die Motivation vermitteln, sich verstärkt auch in traditionell männlich dominierten Berufen zu versuchen, und die Kinderbetreuungsangebote weiter ausbauen – das sind für Schmid einige der wichtigsten Schritte, die es zu realisieren gilt.

   Diese und viele weitere Ansätze sind im Rahmen des Forschungs- und Entwicklungsprojektes "Chancengleichheit von Frauen und Männern im Erwerbsleben" berücksichtigt. Das Projekt wird im Zeitraum April 2012 bis Dezember 2014 umgesetzt und aus dem Europäischen Fonds für Regionalentwicklung gefördert. Die Federführung liegt beim Referat für Frauen und Gleichstellung, an der Umsetzung sind weiters die Sozialpartner, das Fraueninformationszentrum FEMAIL, das Mädchenzentrum Amazone sowie zahlreiche weitere  Institutionen und Unternehmen beteiligt. Die Universität Innsbruck sorgt für die wissenschaftliche Begleitung.

   Das Projekt umfasst vier Forschungs- und Handlungsfelder: Unternehmen und erwerbstätige Frauen, Informationsmanagement, Berufswahlprozesse sowie die Grundlagenforschung. Zu den konkreten Maßnahmen und Zielen gehören Betriebsberatungen für eine familienbewusste Personalpolitik und Unternehmenskultur, die Entwicklung eines digitalisierten Informationssystems zu den für Frauen und Mädchen relevanten Lebensbereichen sowie ein Gesamtkonzept zur Erweiterung des Berufswahlspektrums bei Mädchen und Burschen. Bis Herbst 2013 soll ein Bericht über die Gleichstellung von Frauen und Männern in Vorarlberg erstellt werden. Ergänzend dazu ist vorgesehen, ein sogenanntes Gleichstellungsbarometer zu entwickeln und eine Befragung zu den Rahmenbedingungen, die die Vereinbarkeit von Familie und Beruf verbessern, durchzuführen. Außerdem ist eine Studie über Berufsinteressen, -wünsche und -vorstellungen von vier- bis zehnjährigen Mädchen und Jungen geplant.

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