Presseaussendung · 11.10.2012 Letzter Workshop der Arge Alp über Großraubtiere in Graubünden Veranstaltung mit Vorarlberger Beteiligung

Veröffentlichung
Donnerstag, 11.10.2012, 09:31 Uhr
Themen
Veranstaltung/Umwelt/Landwirtschaft/Arge Alp
Redaktion
Thomas Mair

Zernez (VLK) – Heute, Donnerstag und morgen, Freitag (11. Und 12. Oktober) treffen sich noch einmal Fachleute aus allen Ländern, Regionen und Kantonen der Arbeitsgemeinschaft Alpenländer (Arge Alp) zu einem Workshop über Großraubtiere. Das erfolgreiche Arge-Alp-Projekt unter Graubündner Leitung endet nach vier Jahren in Zernez. Das Land Vorarlberg ist mit einer Expertin aus der Umweltschutzabteilung vertreten.

Im Jahr 2008 startete die Arge Alp ein Projekt zu Großraubtieren in den Alpen. Ziel des Projektes war es, die Erfahrungen mit Grossraubtieren unter operativ tätigen Fachleuten auszutauschen und das Netz der Kontakte neu zu knüpfen beziehungsweise zu stärken. Anlass dazu gab die Rückkehr von Wolf und Bär in einzelnen Alpenstaaten. Da sich die Tiere großräumig bewegen, sind alle Alpenländer gefordert, sich der Problematik zu stellen.

In den meisten Regionen der Alpenländer sind Großraubtiere bereits seit über 100 Jahren ausgerottet. Der modernen Gesellschaft ist ein Umgang mit diesen Tieren unbekannt. Auch die landwirtschaftliche und touristische Nutzung der Alpen hat sich verändert. Die Alpen werden heute durch den Menschen stärker genutzt als früher. Die Probleme, die sich bei der Wiedereinwanderung von Großraubtieren stellen, sind im ganzen Alpenraum ähnlich. Ein Austausch zum Thema unter Experten der Alpenstaaten drängte sich geradezu auf.

Bär, Wolf und jetzt der Luchs

Unter der Projektleitung des Amtes für Jagd und Fischerei Graubünden fand 2009 der erste Arge-Alp-Workshop zu Großraubtieren statt. Die Themen 2009 in Zernez waren die Erfahrungen mit Bären in Graubünden, der Einfang mit Helikopter-Einsatz, die Problematik organischer Abfälle und die Erfahrungen mit dem Aufbau von Herdenschutzmassnahmen. 2010 wurde ein zweiter Bär-Workshop durchgeführt, zentrale Themen in Trentino waren das dortige Bärenmanagement und Bärenansiedlungsprojekt. 2011 fand der dritte Workshop zum Thema Wolf statt. In Innsbruck wurden die Konflikte mit der Berglandwirtschaft, Präventionsmaßnahmen und der Einfluss des Wolfes auf die Wildbestände erörtert.

Thema des vierten und letzten Workshops des Projektes Großraubtiere in den Alpen ist der Luchs. Am Donnerstag, 11. und Freitag, 12. Oktober 2012 wird in Zernez der Frage nachgegangen, weshalb der Luchs trotz guter Präsenz in den West- und Zentralalpen am meisten Mühe bekundet, sich nach Osten auszubreiten. Diskutiert werden auch das Luchskonzept Schweiz sowie das Luchsmanagement in Bayern. Auch der Fang des Luchses und das Überwachen des Tieres mit Fotofallen werden erklärt. Wie bei früheren Workshops sind die Teilnehmenden Fachleute aus den Ländern, Regionen und Kantonen der Arge Alp.

Experten ziehen positive Bilanz

Die Bilanz zum vierjährigen Arge-Alp-Projekt fällt positiv aus. Einerseits konnte viel aktuelles Wissen zu Großraubtieren über die Landesgrenzen hinweg auf Expertenebene vermittelt werden. Das Interesse an den Workshops war groß. Andererseits hat der Erfahrungsaustausch zu einem einheitlicheren Großraubtier-Management im Alpenraum beigetragen. Der verbesserte Kontakt unter den Fachleuten wird auch über die Projektphase hinaus dafür sorgen.

Die Arbeitsgemeinschaft Alpenländer im Überblick

Anliegen der Arge Alp ist es, das Bewusstsein um die Verantwortung für den alpinen Lebensraum zu vertiefen und zum Wohle der Einwohner nachhaltig zu entwickeln. Der 1972 in Tirol gegründeten Arbeitsgemeinschaft gehören zehn Länder/Regionen/Kantone in vier Staaten an. Mitglieder sind die Kantone Graubünden, St. Gallen und Tessin, die österreichischen Länder Salzburg, Tirol und Vorarlberg, der Freistaat Bayern sowie die italienischen Regionen Südtirol, Trient und Lombardei. Der Vorsitzende der Arge Alp wird jeweils für ein Jahr von einem Mitgliedsland gestellt. Derzeit ist es Tirol. Weitere Informationen unter: www.argealp.org.

Auskunftsperson zum Thema :
Georg Brosi, Leiter Amt für Jagd und Fischerei Graubünden, Tel. 0041 (0) 81 257 38 91

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