Presseaussendung · 17.10.2012 Enthüllung des vorarlberg museums Größtes aktuelles Hochbau-Projekt des Landes vor Fertigstellung

Veröffentlichung
Mittwoch, 17.10.2012, 13:14 Uhr
Themen
Kultur/Hochbau/vorarlberg museum/Kaufmann
Redaktion
Thomas Mair

Bregenz (VLK) – Mit der schrittweisen Entfernung des Baunetzes lässt das vorarlberg museum seine Hüllen fallen – im wahrsten Sinne des Wortes. "Das Museum, das in Passivhausqualität errichtet wird, ist die derzeit noch größte Hochbau-Baustelle des Landes", führte Landesrätin Andrea Kaufmann heute, Mittwoch (17. Oktober) beim ersten Pressegespräch im neuen Museum an. Das vorarlberg museum geht baulich in die Zielkurve.

"Das neue Museum", so die Landesrätin, "soll auch eine attraktive Plattform, ein Kompetenzzentrum für alle Belange des Forschens und Dokumentierens im landeskundlichen Kontext sein. In dieser Funktion natürlich auch Anlaufstelle und Partner aller kleineren Museen im Land." Die Bauarbeiten liegen im Plan, sagte Kaufmann. Das Museum, so Direktor Rudigier, "versteht sich als lebendiger Ort der Kommunikation und sieht darin die Chance, eine stärkere Verankerung innerhalb der Bevölkerung zu erreichen. Die Leistungen des vorarlberg museums sollen in allen museumsrelevanten Bereichen durch den Aufbau und die Intensivierung von Netzwerken vervielfacht werden."

Kunst und Bau

Bei allen Hochbauten des Landes besteht die gesetzliche Vorgabe, dass ein Prozent der Nettoerrichtungssumme für Kunst zu verwenden ist, informierte Landesrätin Kaufmann. Dies wurde auch beim Museumsneubau umgesetzt: Maria Anwander hat bei "Kunst am Zaun" rund 11.000 Titelschilder montiert, die für alle Kunstobjekte stehen, die im Museum und Depot gesammelt, bewahrt und erforscht werden. Karl-Heinz Ströhle deutet mit der wirkungsvollen Gestaltung des Baunetzes einen Theatervorhang an, der auf die bevorstehende Neueröffnung neugierig macht. Die neue Fassade hat der Südtiroler Künstler Manfred Alois Mayr entwickelt. PET-Flaschen deuten die "Inhalte" des neuen Museums an und verschränken Vergangenheit (Schalen aus der Römerzeit) mit der Gegenwart (Getränkeflasche unserer Tage). Festgehalten werden die einzelnen Verwandlungsphasen in einem Fotoessay von Arno Gisinger. Darüber hinaus gestaltet der Künstler Florian Pumhösl im Innenbereich des Hauses einen Panoramaraum.

kunst und bau : fassadenrelief

Bei der Fassadengestaltung für den Neubau des vorarlberg museums sind Architektur und Kunst im wahrsten Sinne des Wortes aus einem Guss. Durch die intensive und enge Zusammenarbeit der Architekten Cukrowicz und Nachbaur mit dem Südtiroler Künstler Manfred Alois Mayr entstand ein Fassadenrelief, das mit seinem Licht-Schattenspiel in ständiger Verbindung mit dem Tageslicht und den Jahreszeiten steht. Das Relief besteht aus 16.656 einzelnen Betonblüten, die in einem flächenfüllenden ornamentalen Streumuster über die Fassadenteile des Neubaus verteilt wurden. Als Inspirationsquelle dienten Fundstücke und Sammlungsteile aus dem reichen Fundus des Landesmuseums, historische Behälter und Gefäße aus Ton oder Glas, welche in der Römerzeit teilweise in Massenproduktion (bis zu 10.000 Stück pro Brennvorgang!) als "terra sigillata" hergestellt wurden. Als Matrizen für die blütenartigen Motive dienten verschiedene Böden handelsüblicher PET-Flaschen, jene bruchfesten, seit den 1970er Jahren gebräuchlichen ebenfalls in Massenproduktionen hergestellten Kunststoffflaschen für Softdrinks und Wasser. Für die präzise Positionierung der einzelnen Punkte wurde in Zusammenarbeit mit Urs B. Roth, Atelier für Konkrete Kunst, Zürich, ein Punktegitter entwickelt.

Ausbau bis Ende 2012, Eröffnung 2013

Insgesamt knapp 34 Millionen Euro werden für den Neubau des Vorarlberg Museums investiert. Nach Fertigstellung wird das sechsgeschossige Vorarlberg Museum Passivhausqualität vorweisen können. Das Museum wird durch den Neubau räumlich erweitert: Die obersten beiden Geschosse sind reine Ausstellungsgeschosse, sämtliche Funktionsbereiche gruppieren sich ringförmig um ein innen liegendes Atrium. Das erste und zweite Obergeschoss gliedert sich in Veranstaltungsräume, Verwaltung, Bibliothek, Technik, Lagerbereich und Schaudepot. Im Untergeschoss sind Technikräume und Depot sowie im Erdgeschoss neben Eingang und Foyer auch eine Raumzone für Kunstvermittlung untergebracht. Der Ausbau wird im Dezember 2012 abgeschlossen sein. Nach der probeweisen Inbetriebnahme und der Bestückung des Hauses mit Exponaten im darauf folgenden Frühjahr wird das Vorarlberg Museum im Juni 2013 eröffnet.

Pressebilder

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