Presseaussendung · 25.10.2012 LR Schmid: Frauen gleichstellen und unterstützen Gleichstellung und Vereinbarkeit zentrales Thema bei der Konferenz der Landesfrauenreferentinnen
- Veröffentlichung
- Donnerstag, 25.10.2012, 16:10 Uhr
- Themen
- Frauen/Länder/Schmid
- Redaktion
- Gerhard Wirth
St. Pölten (VLK) – Beim Treffen der Frauenlandesrätinnen der österreichischen Länder am Donnerstag, 25. Oktober 2012, in St. Pölten wurden mit Bundesministerin Gabriele Heinisch-Hosek frauenrelevante Themen diskutiert, aber auch klare Forderungen an den Bund artikuliert. Barrierefreiheit in Frauen- und Mädchenberatungsstellen, die Gleichstellung von Frauen und Männern im Rahmen des STRAT.AT 2020 Prozesses, im Pflegebereich und in der Wirtschaft sowie die Leistungen der Familie & Beruf Management GmbH des Bundes waren zentrale Themen, berichtet Landesrätin Greti Schmid.
Die zuständigen Bundesministerien wurden ersucht, Förderungen für Maßnahmen zur Erreichung von Barrierefreiheit in Frauen-, Mädchen- und Familienberatungsstellen bereitzustellen. Zudem soll in Fällen, wo Umbauarbeiten oder Übersiedlungen zu unzumutbaren finanziellen Belastungen führen, sollen Ausnahmereglungen zur Bereitstellung barrierefreier Leistungen ermöglicht werden, z.B. aufsuchende Beratung oder einzelne Beratungsangebote in externen barrierefreien Räumen.
Eine zentrale weitere Forderung an den Bund lautet, dafür Sorge zu tragen, dass in allen europäischen Fonds (ESF, ELER, EFRE) sowohl Gendermainstreaming einschließlich Gender Budgeting als auch spezifische Gleichstellungsmaßnahmen berücksichtigt werden. Damit sollen der Ausbau sozialer Dienstleistungen für die Bevölkerung, im Sinne der Gleichstellung von Frauen und Männern am Arbeitsmarkt, Investitionen in die soziale Infrastruktur, die Gesundheits- und Bildungsinfrastruktur und Förderung der sozialen Eingliederung, der Bekämpfung der Armut und der wirtschaftlichen Entwicklung in den ländlichen Gebieten unterstützt werden.
Zum Thema Pflege- und Langzeitbetreuung fragen die Frauenreferentinnen beim Bund an, ob bzw. welche Maßnahmen und finanzielle Unterstützungen außerhalb des Pflegefonds geplant sind, um die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben im Hinblick auf die Betreuung von pflegebedürftigen Menschen zu optimieren, und was getan wird, um auch Männer verstärkt für dieses Thema zu sensibilisieren.
Die Förderung von Betreuungsleistungen trägt zur Wirtschafts- und Standortsicherung bei, stellten die Landespolitikerinnen fest. Deshalb solle das Wirtschaftsministerium Frauenförderprogramme in Betrieben einfordern und deren Umsetzung unterstützen sowie über Pilotprojekte in der Kinderbetreuung - z.B. im Handels- und im Tourismusbereich vor allem im Hinblick auf die Tagesrand- und Wochenendbetreuungszeiten - nach Bundesländern aufgelistet berichten. Weiters gelte es Sensibilisierungs- und Bewusstseinsarbeit zu leisten, um geschlechtsspezifische Rollenstereotypen in Unternehmen aufzulösen und Frauen und Männern einen gleichberechtigten Zugang zur Karriereentwicklung zu ermöglichen.
"Aus den angesprochenen Themen wird sichtbar, dass es eine intensive Auseinandersetzung mit frauenrelevanten Aspekten im Erwerbs- und Berufsleben gegeben hat", so Landesrätin Schmid: "Gerade in Hinblick auf die Tatsache, dass die Frauen am Arbeitsmarkt gefragt sind, müssen Politik als auch Wirtschaft an der Weiterentwicklung der Rahmenbedingungen zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie arbeiten. Das gilt einmal für die Kinderbetreuung, aber auch für die Pflege und Betreuung von Angehörigen."