Presseaussendung · 16.11.2012 Zukunftsfähige Gemeindeentwicklung LTP Nußbaumer: Funktionierende Nachbarschaft bringt Lebens- und Wohnqualität

Veröffentlichung
Freitag, 16.11.2012, 17:01 Uhr
Themen
Landtag/Enquete/Soziales/Nußbaumer
Redaktion
Thomas Mair

Bregenz (VLK) - Die Planung und Gestaltung von Wohn- und Siedlungsräumen ist nicht nur eine architektonische Herausforderung, sondern vor allem eine soziale. Je unterschiedlicher die Menschen und ihre Ansprüche in einer Gemeinde oder in einem Wohnviertel sind, umso zentraler wird das Thema "Gute Nachbarschaft". Diesem Thema widmete sich die heutige (Freitag, 16. November) Landtagsenquete: Wie gelingt gute Nachbarschaft?

   Wie müssen wir unsere Wohn- und Siedlungsräume gestalten, damit nicht nur der Bedarf an Wohnfläche gedeckt ist, sondern auch ein gutes Zusammenleben aller Beteiligten möglich ist? Die zunehmende gesellschaftliche Diversität ist unter diesem Aspekt nicht nur Herausforderung, sondern bietet auch Potenziale für eine zukunftsfähige Gemeinde- und Stadtentwicklung.

   Landtagspräsidentin Gabriele Nußbaumer sprach die Nachbarschaftsbeziehungen an, die hier großen Stellenwert haben:   "Sozialkapital wird auch wesentlich durch Nachbarschaftsbeziehungen geschaffen. Darauf ist zu achten, wenn der Zusammenhalt schwindet und Eigeninteressen in den Vordergrund rücken." Speziell an ArchitektInnen, PlanerInnen, Wohnbauträger und auch politisch Verantwortliche gerichtet, meinte Nußbaumer: "Es werden nicht nur Wohnungen geplant, errichtet und verwaltet, sondern immer auch Nachbarschaften mitgestaltet. Und die Herausforderung besteht darin, die Bewohnerinnen und Bewohner nicht nur als anonyme Größe, sondern als aktive Mitgestalter des Zusammenlebens zu sehen."

Ungleiche Lebenschancen durch soziale Trennung

   Maren Schreier, wissenschaftliche Mitarbeiterin des Instituts für Soziale Arbeit und Sozialpolitik der Universität Duisburg-Essen und an der Fachhochschule St. Gallen (Institut für Soziale Arbeit), sprach sich für mehr Integration statt Segregation aus. Mit der sozialen Trennung im Wohnbau komme es zu ungleichen Lebenschancen. Die Stadtplanung könne hier insofern eingreifen, in dem etwa Wohnanlagen errichtet würden, die sowohl Eigentumswohnbau als auch sozialen Wohnbau vereinen. Aktuelle Beispiele davon gibt es etwa in Bregenz oder Lauterach.

   Projektleiter Martin Assmann erläuterte das aktuelle Projekt von "vision rheintal", das den gemeinnützigen Wohnbau betrifft. Jüngst erhobene Daten zeigen, dass sich das Angebot an Sozialwohnungen im Rheintal sehr auf die Städte und größeren Gemeinden konzentriert. Ziel sei es nun, die Bauleistung zu erhöhen und damit auch mehr in die Fläche zu gehen.

BürgerInnen-Rat

   Mit der Thematik hatte sich im Vorfeld der Enquete bereits ein Bürgerinnen- und Bürgerrat befasst. Dabei beschäftigten sich elf zufällig ausgewählte TeilnehmerInnen mit dem Thema "Nachbarschaft" und gingen den Fragen nach, wie gute Nachbarschaft gelingen kann, welche Voraussetzungen es dafür braucht und welchen Beitrag jede und jeder Einzelne beisteuern kann. Die vielfältigen Ergebnisse und Anregungen wurden im Rahmen der Enquete präsentiert.

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