Presseaussendung · 25.01.2013 Frühe Sprachförderung ist mehr als eine Integrationsmaßnahme LH Wallner und Staatssekretär Kurz trafen sich im Vorarlberger Landhaus zum Informations- und Gedankenaustausch

Veröffentlichung
Freitag, 25.01.2013, 11:14 Uhr
Themen
Bildung/Sprachförderung/Wallner/Kurz
Redaktion
Wolfgang Hollenstein

Bregenz (VLK) – Einen Aufenthalt in Vorarlberg hat Sebastian Kurz, Staatssekretär für Integration, dazu genutzt, um sich am Donnerstagabend (24. Jänner) im Landhaus mit Landeshauptmann Markus Wallner zu treffen. Im Gespräch wurde die Frage thematisiert, wie Kinder sprachlich am besten gefördert werden können. In Vorarlberg gebe es bereits ein Konzept, informierte Wallner den Staatssekretär: "Alle Kinder im Alter zwischen vier und fünf Jahren werden auf ihre sprachlichen, körperlichen und psychischen Fähigkeiten getestet und dann entsprechend gefördert".

   Einig waren sich Wallner und Kurz darin, dass effektive Sprachförderung für Kinder schon vor dem Schuleintritt erfolgen muss. In dem Zusammenhang sprach sich der Staatssekretär ein weiteres Mal für ein zweites verpflichtendes Kindergartenjahr bzw. eine Vorschule für Kinder mit Sprachdefiziten aus. "Mit einer Sprachstandsfeststellung gleich am Beginn der Volksschule könnten Kinder, die Probleme in Deutsch haben, speziell im Klassenverband gefördert werden", konkretisierte Wallner seine Vorstellungen. Ein zweites verpflichtendes Kindergartenjahr hat Vorarlberg bereits für alle jene vierjährigen Kinder eingeführt, bei denen ein Sprachförderbedarf festgestellt wurde.

Ideologische Gräben überwinden

   Die ideologischen Gräben, die derzeit noch einer zukunftsorientierten Lösung im Wege stehen, gelte es endlich zu überwinden, forderte der Landeshauptmann. Die in Vorarlberg bereits praktizierten Überprüfungen der sprachlichen, körperlichen und psychischen Voraussetzungen hätte Wallner gerne auch bundesweit umgesetzt. Solche Programme sind zwar Sache der Länder: "Es wäre aber sehr zu begrüßen, wenn es österreichweite Screenings gibt", so der Landeshauptmann, der auf ein Konzept des Bundes drängt. Für Wallner ist frühe Sprachförderung mehr als eine Integrationsmaßnahme. "Jedes Kind, das sich schwer tut, erhält damit die Möglichkeit, sich zu verbessern und den Anschluss nicht zu verpassen", ist der Landeshauptmann überzeugt. In Vorarlberg gibt es seit 2008 das Programm "mehr Sprache.", das Eltern und Bildungsinstitutionen in der Begleitung der Kinder beim Spracherwerb unterstützt. Insbesondere bei den lokalen Sprachfördernetzwerken arbeiten alle beteiligten Akteure in den Gemeinden in diesem Sinne eng zusammen.

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