Presseaussendung · 06.09.2013 Angesehener Aga-Khan-Preis für islamischen Friedhof in Altach LR Schwärzler und LR Sonderegger: "Weltweite Anerkennung für ein erfolgreich realisiertes Gemeinschaftsprojekt aus Vorarlberg"

Veröffentlichung
Freitag, 06.09.2013, 18:00 Uhr
Themen
Integration/Auszeichnung/Schwärzler/Sonderegger
Redaktion
Wolfgang Hollenstein

Lissabon/Bregenz (VLK) – Der vom Dornbirner Architekturbüro Bernardo Bader gestaltete islamische Friedhof in Altach, der Mitte 2012 eröffnet wurde, ist am Freitag (6. September) in Lissabon von Aga Khan und dem portugiesischen Präsidenten Aníbal Cavaco Silva mit dem renommierten "Aga Khan Award of Architecture" ausgezeichnet worden. Freuen dürfen sich darüber alle Partner, die an der Umsetzung des Gemeinschaftsprojekts engagiert mitgearbeitet haben, betonen Integrationslandesrat Erich Schwärzler sowie Kultur- und Hochbaulandesrat Harald Sonderegger: "Für den Vorarlberger Architekten Bernardo Bader ist es ein weiterer prestigeträchtiger Preis, zu dem wir ganz herzlich gratulieren".

   Neben Architekt Bader waren auch Altachs Bürgermeister Gottfried Brändle, die Leiterin der Projektstelle für Zuwanderung und Integration "okay.zusammen leben", Eva Grabherr, der Leiter der Initiativgruppe Islamischer Friedhof, Attila Dincer, und die Künstlerin Azra Akšamija nach Lissabon gereist, um den Preis für das Projekt "Islamischer Friedhof Altach" entgegenzunehmen. Für alle Projektpartner ist der Award eine schöne Bestätigung für die geleistete Arbeit, so Landesrat Schwärzler und Landesrat Sonderegger: "Mit dem islamischen Friedhof in Altach hat Vorarlberg seinen Ruf als international beachtetes Architekturland einmal mehr bestätigt und zugleich gezeigt, wie gut Integration gelingen kann, wenn konstruktiv und gemeinschaftlich an einem Strang gezogen wird".

Gelebter Zusammenhalt

   Die Initiative für einen islamischen Friedhof in Vorarlberg lief 2003 an. Aufbauend auf einer im Jahr 2004 veröffentlichten Studie erarbeitete eine eigens eingerichtete Arbeitsgruppe ein Empfehlungspapier, das als Grundlage für die Errichtung diente. Unterschiedliche Projektpartner und Interessengruppen haben an der Entstehung des islamischen Friedhofs in Altach mitgewirkt. Es ist bei diesem integrativen Prozess gelungen, auf eine kommunale Frage, welche alle 96 Vorarlberger Gemeinden betrifft, eine regionale Lösung unter dem Dach des Vorarlberger Gemeindeverbandes zu erzielen. Im Frühjahr 2012 konnte der neue islamische Friedhof mit fünf Grabfeldern und rund 700 Gräbern offiziell eröffnet werden. Die Kosten für die Anlage samt Außenbauten beliefen sich auf rund 2,3 Millionen Euro.

   In der Begründung der Jury heißt es: "Das Projekt brachte eine multi-ethnische Gruppe von Akteuren unterschiedlichen Glaubens zusammen, um den Wunsch einer Zuwanderergemeinschaft nach der Schaffung eines Ortes zu realisieren, der mit seinem kulturell sensiblen Entwurf und seiner Ästhetik ihre spirituellen Ansprüche erfüllt und der gleichzeitig auch den Gepflogenheiten des angenommenen Landes entspricht. Schlicht im Ausdruck und poetisch in der Form bezieht er nicht nur die natürliche Landschaft auf intelligente Art und Weise mit ein, er macht auch jeglichen Gedanken an Erklärung überflüssig. Während er spirituellen Pluralismus betont, ist er zugleich letzte Ruhestätte einer Minorität in einer dominanten Gesellschaft".

Weltweite Anerkennung

   Der Preis, der alle drei Jahre vergeben wird, ist 1977 ins Leben gerufen worden, um Baukonzepte zu ermitteln und zu ermutigen, welche die Bedürfnisse und Erwartungen von Gemeinschaften, in denen Muslime von besonderer Präsenz sind, erfolgreich in Angriff nehmen. Die Projekte müssen nicht nur architektonisch außergewöhnlich sein, sondern sollen vor allem auch die allgemeine Lebensqualität verbessern. Neben dem islamischen Friedhof in Altach zählen ein Zentrum für Herzchirurgie im Sudan, die Revitalisierung des historischen Zentrums von Birzeit im Westjordanland, ein innovatives städtisches Infrastrukturprojekt in Marokko und der sanierte Basar von Täbris im Iran zu den Preisträgern, unter denen das Preisgeld von einer Million US-Dollar aufgeteilt wird.

Ihr Browser ist veraltet!
Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser, um diese Website korrekt darzustellen!
www.outdatedbrowser.com