Presseaussendung · 31.01.2014 Qualitätssprung in der Ausbildung von Allgemeinmedizinern Vorarlberg startet Pilotprojekt mit Lehrpraxen

Veröffentlichung
Freitag, 31.01.2014, 11:56 Uhr
Themen
Gesundheit/Ärzteausbildung/Lehrpraxis/Bernhard
Redaktion
Gerhard Wirth

Bregenz (VLK) – Ab Sommer 2014 startet in Vorarlberg ein Pilotprojekt zum Ausbau des Lehrpraxenangebotes für die Ausbildung von Allgemeinmedizinerinnen und -medizinern. Darauf haben sich Land Vorarlberg, Gesundheitsministerium, Vorarlberger Gebietskrankenkasse und Ärztekammer geeinigt.

"Ziel ist es, die bestmöglichen Voraussetzungen zu schaffen, damit der medizinische Nachwuchs wertvolle Praxiserfahrung sammeln kann", sagte Gesundheitslandesrat Christian Bernhard bei der Vorstellung des Modells am Freitag, 31. Jänner 2014, im Landhaus. Dieses sei ein weiterer wichtiger Schritt für die Qualität der medizinischen Versorgung und Vorarlberg übernehme dabei einmal mehr die Vorreiterrolle in Österreich. "Die breite konstruktive Zusammenarbeit macht es möglich, dieses vorbildhafte Modell zum Wohl unserer Patientinnen und Patienten umzusetzen", bedankte sich Bernhard bei allen beteiligten Partnern.

Auch von Seiten des Gesundheitsministeriums wird diese Lösung begrüßt, wie die Leiterin der Reformarbeitsgruppe Ärzteausbildung, Silvia Türk, in Vertretung von Minister Alois Stöger bekräftigte: "Die Ausbildung der jungen Medizinerinnen und Mediziner soll praxisnah und dabei auch qualitätsgesichert geschehen. Mit der Reform der Ärzteausbildung und diesem richtungsweisenden Projekt kann beides gesichert werden. Ich freue mich, dass Vorarlberg als erstes Bundesland die Initiative ergriffen hat."

VGKK-Obmann Manfred Brunner unterstrich das Ziel, auch in Zukunft eine möglichst wohnortnahe ärztliche Versorgung für die Versicherten zu bieten und deshalb die Attraktivität des Berufsbildes "Hausarzt" zu fördern. Mit der Lehrpraxis werde ein weiterer Baustein zur nachhaltigen Sicherung der Versorgung gesetzt.

Ärztekammer-Vertreter Burkhard Walla verwies auf Befragungen, laut denen sich viele Jungmedizinerinnen und -mediziner aufgrund der derzeitigen Ausbildung den Herausforderungen des Hausarztberufes nicht gewachsen fühlen. In der Lehrpraxis lernen die angehenden Haus- und Familienärztinnen und -ärzte nicht nur, wie eine Ordination geführt wird, sie kommen auch mit einer Vielzahl von Krankheitsbildern in Berührung, die im Krankenhaus nicht oder nur eingeschränkt vermittelt werden können – z.B. Bluthochdruck, Diabetes und andere chronische Erkrankungen", erläuterte Walla.

Die wichtigsten Eckpunkte des Vorarlberger Lehrpraxen-Pilotprojekts:
- Es soll insgesamt fünf Lehrpraxen geben.
- Es werden zwei Modelle erprobt, nämlich zwei Praxen mit sechsmonatiger Lehrpraxis und drei Praxen mit zwölfmonatiger Lehrpraxis. Somit können insgesamt sieben Jungmedizinerinnen bzw. -mediziner pro Jahr eine Lehrpraxis absolvieren.
- Die Auswahl der Lehrpraxen werden Land, Bund, Vorarlberger Gebietskrankenkasse, Ärztekammer und Krankenhausbetriebsgesellschaft (KHBG) gemeinsam treffen.
- Die jungen Ärztinnen und Ärzte bleiben während der Lehrpraxisdauer im Krankenhaus angestellt und werden den Lehrpraxen zugeteilt.
- Es findet eine externe Evaluierung u.a. hinsichtlich der notwendigen bzw. sinnvollen Dauer der Lehrpraxis statt.

Die Kosten des Pilotprojekts sind mit jährlich 270.000 Euro veranschlagt, die wie folgt auf die einzelnen Partner verteilt sind: Land Vorarlberg 100.000 Euro, Bund 80.000 Euro, Vorarlberger Gebietskrankenkasse und Ärztekammer 45.000 Euro aus dem Reformpooltopf, alle Lehrpraxisinhaber zusammen 45.000 Euro.

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