Presseaussendung · 18.03.2014 Vorarlberg sagt "Ja" zu Regionalität und fairen Preisen Ökoland Vorarlberg: Eine Strategie der Vielfalt – Maßnahmen für 2014 fixiert

Veröffentlichung
Dienstag, 18.03.2014, 13:10 Uhr
Themen
Landwirtschaft/Ökoland/Wallner/Schwärzler
Redaktion
Thomas Mair

Bregenz (VLK) – Die Landwirtschaftsstrategie 2020 "Ökoland Vorarlberg – regional und fair" zeichnet den Weg einer ökonomisch und ökologisch zukunftsfähigen Landwirtschaft für Vorarlberg. Sie macht nachhaltig orientierten Landwirten Mut zur Umsetzung. "Die Eigenversorgung mit gesunden Lebensmitteln, eine vielfältige bäuerliche Kulturlandschaft und die Bevölkerung des ganzen Landes werden davon profitieren", betonten Landeshauptmann Markus Wallner und Agrarlandesrat Erich Schwärzler im heutigen (Dienstag, 18. März) Pressefoyer. Auch im laufenden Jahr werden wieder zahlreiche Impulse und Maßnahmen gesetzt.

Mit der Landwirtschaftsstrategie 2020 "Ökoland Vorarlberg - regional und fair" hat das Land Vorarlberg die Verantwortung für seine Bäuerinnen, Bauern und Bergbauern sowie die Mitwelt im ländlichen Raum selbst in die Hand genommen. Wallner: "Statt auf gute Ideen und Geld aus Brüssel oder Wien zu warten, werden vom Land Taten gesetzt".

Knapp 100 Personen in neun Arbeitsgruppen

  
Für eine orientierte und engagierte Strategieumsetzung erarbeiteten seit Mai 2013 insgesamt neun Arbeitsgruppen konkrete Maßnahmen für 2014 bis 2016. Dieser Zeitraum definiert die erste Umsetzungsphase der Strategie. 2017 ist eine Zwischenevaluierung des Projekts vorgesehen, von 2018 bis 2020 folgt die zweite Umsetzungsphase. "Mit insgesamt neun Arbeitsgruppen und deren knapp 100 Mitgliedern, zahlreichen Multiplikatoren sowie unzähligen Akteuren unter den Landwirten, ist Ökoland 2020 zur Umsetzung bereits jetzt breit aufgestellt", sagte Landesrat Schwärzler.

Ökoland 2020 – Strategieziele und Umsetzungsmaßnahmen 2014

Ökoland umfasst neuen Strategieziele – mir zahlreichen Maßnahmen für das Jahr 2014:

Bildung und Lebensqualität :  Angebotsverbesserung in der Aus- und Weiterbildung für die Landwirtschaft; Lebensqualität und Werte in den bäuerlichen Familien thematisieren.
Umsetzung 2014:  Das Wissen über Natur, regionale Produkte und regionale Wertschöpfung wird in Kursen, Lehrgängen und Exkursionen erlebnisorientiert vermittelt. Unternehmerisches Wissen der Landwirte wird über Kurse, Arbeitskreise und Betriebsexkursionen erweitert.

Lebensmittelstandard und Milch – Weiterentwicklung des Vorarlberger Lebensmittelstandards auf Basis eines einheitlichen Gütesiegels; Festigung der Marktposition Vorarlbergs als Milch- und Käseland; Stärkung der Vielfalt. Umsetzung 2014: Entwicklung eines einheitlichen Lebensmittelstandards für Vorarlberg mit dem Ländle Herkunfts- und Gütesiegel entwickelt. Vermarktung der EU-ursprungsgeschützten Produkte "Vorarlberger Bergkäse" und "Vorarlberger Alpkäse" wird weiter optimiert. Der EU-Ursprungsschutz für den Montafoner Sura Kees wird beantragt.

Bio mal zwei – Verdoppelung des Anteil der Biobetriebe und Biokonsumentinnen und Konsumenten bis 2020. Umsetzung 2014: "Check auf Bio" bildet einen Beratungsschwerpunkt der Landwirtschaftskammer. Der Bioberater kommt auf den Betrieb und prüft gemeinsam mit dem Landwirt die Erfordernisse für eine Umstellung auf Bio. Durchschnittlich 2 bis 3 Betriebe melden sich pro Monat.

Partnerschaft – Kooperation mit Handel und Tourismu weiter ausbauen. Umsetzung 2014: Entwicklung regionaler Absatzkooperationen zwischen Landwirten und Gemeinschaftsküchen.        Erfolgreiche regionale Partnerschaften zwischen Tourismus und Landwirtschaft werden als Best Practice mit Vorbildfunktion transportiert.

Tierschutz – Vorarlberg soll bis 2020 im Tierschutz Nummer 1 in Österreich werden.
Umsetzung 2014: Flächendeckende Erhebung der Ist-Situation der Haltungssysteme bei Rindern (Anbinde-, Laufstall). Bei der Betriebserhebung des Tiergesundheitsdienstes werden nicht wie bisher nur allfällige Mängel, sondern auch besonders gute Haltungen dokumentiert.

Bergbauerneinkommen/Berglandwirtschaft/Alpen – Einkommensverbesserung der bäuerlichen Betriebe besonders bei extrem benachteiligten Bergbauernbetrieben; Sicherung der flächendeckenden Bewirtschaftung und Besiedelung im Berggebiet; naturnahe Bewirtschaftung und Erzeugung von Spezialitäten auf der Alpe. Umsetzung 2014: Das Einkommen und die Leistungsabgeltung in benachteiligten Gebieten wird für die Bergbäuerinnen und Bergbauern in Extremgebieten (Zone III und IV) verbessert. Modelle zur Personalfreistellung für Älplerinnen und Älper werden in Betrieben erhoben, gute Beispiele werden weiter verfolgt.

Naturvielfalt – Entwicklung ökologischer Stoffkreisläufe forcieren; naturnahe Bewirtschaftung; qualitativer Bodenschutz. Umsetzung 2014: Die Erstellung gesamtbetrieblicher Bewirtschaftungs- und Nutzungspläne wird in den Regionen und Talschaften entwickelt. Die Umsetzung des "Landesaktionsplanes Pflanzenschutzmittel" und des Positionspapiers "Gentechnikfreie Landwirtschaft" wird weiter verfolgt.

Obst, Gemüse, Kartoffel und Sonderkulturen – Steigerung der Eigenversorgung und Vielfalt bei Marktfrüchten aus Vorarlberg. Umsetzung 2014: Ein Arbeitskreis für den Einstieg in den Apfelanbau wird eingerichtet. Ausbildungsangebote und Flächen für den Anbau von Pflanzen und Sonderkulturen werden erweitert. Möglichkeiten zur Entbürokratisierung für Pflanzenbäuerinnen und bauern werden durch die ARGE Erwerbsobstbauern zusammengestellt, Spielräume und Verbesserungsmöglichkeiten werden aufgezeigt.

Fleisch – Verbesserung der Eigenversorgung bei Fleisch; Steigerung der Produktionsmenge und des Produktionswerts; kontinuierliche Marktbedienung; saisonale Spezialitäten. Umsetzung 2014: Ein Vermarktungsprogramm für Vorarlberger Kalbfleisch wird mit dem regionalen Handel und den Ländle Metzgereien zur Verbesserung der Wertschöpfung in der Kälbermast weiterentwickelt.

  
An der Entwicklung und Umsetzung von Ökoland 2020 sind zahlreiche Institutionen und Interessenvertretungen – vom Produzenten über Verarbeiter und Vermarkter, Regionalinitiativen, Handel, Gastronomie und Tourismus , Naturschutz bis zum Konsumenten – beteiligt.

www.vorarlberg.at/oekoland  

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