Presseaussendung · 15.12.2014 Meilenstein im UVP-Verfahren Stadttunnel Feldkirch Mündliche Verhandlung vom 16. bis 18. Dezember 2014

Veröffentlichung
Montag, 15.12.2014, 14:25 Uhr
Themen
Verkehr/Stadttunnel/Rüdisser
Redaktion
Thomas Mair

Feldkirch (VLK) – Nach jahrelangen Vorbereitungen findet im Zuge des UVP-Verfahrens für den Stadttunnel Feldkirch nun die mündliche Verhandlung statt. Bei dieser dreitägigen öffentlichen Verhandlung wird das Projekt von Fachgutachtern erörtert, Beteiligte und Parteien können ihre Einwände näher begründen. Die Bevölkerung ist eingeladen, bei der mündlichen Verhandlung zum größten Bürgerbeteiligungsverfahren bei einem Straßenbauprojekt teilzunehmen. "Dank der umfassenden Vorbereitungen gehen wir davon aus, dass bei der Verhandlung ein genehmigungsfähiges Projekt präsentiert wird", erklärten Landesstatthalter Karlheinz Rüdisser, Bürgermeister Wilfried Berchtold (Feldkirch) und Bürgermeister Eugen Gabriel (Frastanz) heute (Montag, 15. Dezember) bei einer Pressekonferenz im Alten Hallenbad in Feldkirch.

"Ziel der Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) ist es, mögliche Beeinträchtigungen für Mensch und Umwelt durch das Projekt von vornherein zu erkennen und Schutz- und Ausgleichsmaßnahmen zu setzen", erklärte Stadttunnel-Projektleiter Arno Schwärzler die hohen Anforderungen der UVP. Die umfassende Prüfung bezieht sich auf das Orts- und Landschaftsbild genauso wie auf die Folgen für den Siedlungsraum durch Luft- und Lärmimmissionen, aber auch Fauna, Flora, Klima, Boden, Tourismus, Denkmalschutz und die Lebensqualität sind Teil der Untersuchungen. Die UVP prüft die gesamten Auswirkungen des Projektes - vom Bau bis zum laufenden Betrieb.

27 Sachverständige präsentieren Gutachten

  
Im Rahmen der mündlichen Verhandlung wird das über mehrere Jahre ausgearbeitete Vorhaben in einer konzentrierten Form erörtert und diskutiert. 27 Gutachter haben sich in den vergangenen Monaten intensiv mit dem Projekt befasst und 340 ergänzende Auflagen gefordert. Bei der mündlichen Verhandlung werden diese Fachgutachten und die Genehmigungsvoraussetzungen erläutert.  Darüber hinaus haben sich die Gutachter mit den eingegangenen Stellungnahmen und den Einwendungen der Bevölkerung befasst. Landesstatthalter Karlheinz Rüdisser betonte, dass die Beteiligung der Bürger ein wesentlicher Teil des UVP-Verfahrens ist. "Die UVP-Untersuchungen wurden mit großer Kenntnis und Sorgfalt und unter Berücksichtigung aller möglichen Auswirkungen auf Umwelt, Mensch und Natur durchgeführt. Wir sind daher zuversichtlich, dass das Projekt Stadttunnel Feldkirch die Voraussetzungen für eine Genehmigung erfüllen wird." Mit dem Bescheid der UVP-Behörde wird im Frühjahr 2015 gerechnet. 

Stadttunnel bringt Feldkirch neue Entwicklungschancen

  
Die Bärenkreuzung zählt mit 40.000 bis 50.000 KFZ pro Tag zu einer der am stärksten belasteten Kreuzungen in Vorarlberg. Neben der Lärmbelastung kämpft die Montfortstadt auch mit einer zu hohen Konzentration an Luftschadstoffen. "Das Stadtgebiet von Feldkirch zählt zu den drei Orten mit der höchsten Stickoxidbelastung in Österreich", sagte Bürgermeister Wilfried Berchtold. Durch die Realisierung des Stadttunnels werden nicht nur die Luftwerte deutlich verbessert, sondern es wird auch eine Gesamtverkehrsentlastung von etwa 25 Prozent, beim Lkw-Verkehr sogar von fast 60 Prozent erzielt. Weitere Vorteile bringen die Begleitmaßnahmen nach der Inbetriebnahme des Tunnels. So wird die bereits heute sehr hohe Qualität der Öffentlichen Verkehrsmittel weiter verbessert und es entsteht mehr Platz für Fußgänger.

LKW-Stau in Tisis: Liechtenstein ist gefordert

   
Ein wesentlicher Aspekt, der immer wieder für Diskussionen sorgt, ist der Lkw-Verkehr beim Grenzübergang Tisis. Der Lkw-Rückstau hängt wesentlich mit der Zollabfertigung sowie dem Nachtfahrverbot für Lkws in Liechtenstein zusammen, welches bis 7.30 Uhr in der Früh gilt. Aktuell werden in einer Arbeitsgruppe Lösungen gesucht, damit diese LKW-Staus so rasch wie möglich wieder reduziert werden können. Landesstatthalter Rüdisser betonte, dass der Verkehr in Feldkirch auch zu einem wesentlichen Teil durch Liechtenstein verursacht werde: Täglich fahren mehr als 400 LKW über das Zollamt Tisis. Weniger als 3 Prozent sind Transitlastwagen. "Der Stadttunnel Feldkirch würde auch diesbezüglich eine dringend notwendige Entlastung für die Feldkircherinnen und Feldkircher bedeuten", so Rüdisser.

Frastanz erwartet Entlastung auf der Letze

  
Die Marktgemeinde Frastanz sieht im Projekt "Stadttunnel" die Chance, den sogenannten "Schleichverkehr über die Letze" einzuschränken. Bürgermeister Eugen Gabriel berichtete über einen kontinuierlichen Anstieg des Verkehrs in den letzten 15 Jahren, wobei zwei Drittel der Verkehrssteigerung auf den Ziel-/Quellverkehr, ein Drittel auf den Durchgangsverkehr ("Schleichverkehr") zurückzuführen sind. Aufgeteilt auf die Abendspitze (17-18 Uhr) liegt der Anteil des Durchgangsverkehrs höher, nämlich bei 45 Prozent.

Informationen zur mündlichen Verhandlung

  
Die Bevölkerung ist eingeladen, an der öffentlichen mündlichen Verhandlung im Rahmen des UVP-Verfahrens zum Stadttunnel Feldkirch vom 16. bis 18. Dezember 2014 in Feldkirch teilzunehmen. Allenfalls wird sich die Verhandlung auf den 19.12.2014 erstrecken. Die Verhandlung beginnt täglich um 8.30 Uhr im Veranstaltungssaal des Alten Hallenbades, Reichenfeld, 6800 Feldkirch.

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