Presseaussendung · 21.12.2014 LR Wiesflecker zu Übergangspflege Dornbirn: "Gesamtsystem betrachten!"

Veröffentlichung
Sonntag, 21.12.2014, 11:33 Uhr
Themen
Soziales/Wiesflecker
Redaktion
Peter Marte

Dornbirn (VLK) - "Am Beispiel der rehabilitativen Übergangspflege in Dornbirn wird deutlich, dass, wenn eine Leistung 5.000 Euro im Monat kostet, wohl wahrgenommen wird, dass sie sehr teuer ist, wenn man sie selber bezahlen muss, wenn die gleiche Leistung jedoch die öffentliche Hand übernimmt, spielen Kosten offenbar keine Rolle", kommentiert Landesrätin Katharina Wiesflecker die aktuelle Debatte um die Schließung dieser Einrichtung.

Die SPÖ verlangt, dass Patientinnen und Patienten nur einen Teil des Pflegegeldes beitragen sollen und auf den Rückgriff auf 80 Prozent der Pension und Barvermögen über 15.000 Euro (wie etwa in Kärnten) gänzlich verzichtet werden soll. Die SPÖ vergisst dabei, dass etwa auch Pflegebedürftige nach einem Unfall aufgenommen werden, die gar kein Pflegegeld bekommen. De facto bedeutet diese Forderung, dass die öffentliche Hand die Leistungen der rehabilitativen Übergangspflege nahezu gänzlich für alle Betroffenen übernehmen soll.

  
"Mit der rehabilitativen Übergangspflege befinden wir uns in der Abrechnung NICHT im Gesundheitssystem sondern im Pflegeregime und hier sind nun einmal Pflegegeld, Pension und Vermögen einzubringen. Ein Verzicht auf den Zugriff auf Pension und Barvermögen würde bedeuten, dass im Sozialfonds erhebliche zusätzliche Kosten entstehen. 

  
Opposition und Gemeinden thematisieren nahezu wöchentlich, dass die Steigerungen im Sozialfonds von durchschnittlich 8 Prozent jährlich über die letzten zehn Jahre nicht mehr zu tragen sind und die neue Landesrätin doch endlich Steuerung übernehmen solle. "Unter dem gegebenen Kostendruck im Sozialfonds war mir eine Änderung der Konditionen nicht möglich." hält deshalb Landesrätin Wiesflecker fest: "Das hat nichts mit Überheblichkeit zu tun!"

  
Die Frage, die sich in diesem Zusammenhang auch stellt ist, inwieweit die Leistungen einer rehabilitativen Übergangspflege in einer eigenen Einrichtung abgedeckt werden oder ob sie nicht auch dezentral in ausgesuchten bestehenden Pflegeheimen erfolgen können, was sie in Einzelfällen bereits auch schon tun. "Wenn sich Pflegeheime langfristig nicht nur zu Sterbehäusern entwickeln sollen, müssen wir darüber nachdenken, welche erweiterten, motivierenden Aufgaben sie übernehmen könnten." hält Wiesflecker dazu fest.

  
In Krems ist die rehabilitative Übergangspflege zum Beispiel in einem Pflegeheim etabliert, was andere Bewohnerinnen und Bewohner motiviert, mitzumachen und sich bei Reha-Übungen anzuschließen. Hier hätten wir noch weitergehende Effekte. "Dieser Weg ist jedenfalls offen. Gespräche über eine erweiterte Kurzzeitpflege in den Pflegeheimen können im kommenden Jahr angegangen werden", kündigt die Landesrätin an.

  
Zu den Aussagen von Senecura hält Wiesflecker fest, dass sich der unter ihrer Vorgängerin Landesrätin Greti Schmid abgeschlossene Vertrag und der von ihr verfasste Erlass - wie Juristen im Landhaus nochmals überprüften - nicht widersprechen würden.

  
Wenn die Senecura ihre Einrichtung neben dem Krankenhaus in Dornbirn schließt, sind an dieser Stelle Nachsorgebetten im Sinne einer Gesamtversorgung höchst sinnvoll. Es ist auch anzumerken, dass die Senecura allen ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern - sofern sie das wollen - Arbeitsplätze in den anderen Einrichtungen anbietet.

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