Presseaussendung · 13.03.2015 Vorarlberger Industriemuseum Fünfköpfiges Team erstellt Orientierungskonzept

Veröffentlichung
Freitag, 13.03.2015, 09:31 Uhr
Themen
Kultur/Museum/Bernhard
Redaktion
Thomas Mair

Bregenz (VLK) – Das Land Vorarlberg prüft die Idee, die wirtschaftliche Entwicklung der Region mit einem "Vorarlberger Industriemuseum" aufzuarbeiten und sichtbar zu machen. Dazu wurde vom Land ein Orientierungskonzept in Auftrag gegeben. Dieses Konzept ist gleichzeitig auch eine Vorstudie für ein mögliches, späteres Museum. Fünf Fachleute, Historiker und Museumsexperten, werden sich in den kommenden Monaten mit dem Konzept beschäftigen, das im Oktober dieses Jahres vorliegen soll.

Das Land Vorarlberg wurde während der letzten zwei Jahrhunderte ganz wesentlich von der Industrie geprägt. Die Textilbranche als Leitindustrie war Motor für gesellschaftliche und strukturelle Entwicklungen, die sich auf die gesamte Bevölkerung des Landes auswirkten. Die textile Produktion wurde Teil der Vorarlberger Identität und auch heute noch sind verschiedene Industriezweige wichtige Wirtschaftsfaktoren. Ziel eines geplanten Vorarlberger Industriemuseums ist das Sammeln, Dokumentieren und Erforschen des industriellen Erbes, das Sichtbarmachen wesentlicher Entwicklungsstränge sowie die aktive Vermittlung historischer und aktueller Zusammenhänge.

   "Unabhängig vom späteren Standort ist es wichtig, die Idee eines Industriemuseums konkret fassbar zu machen. Das Konzept wird uns dabei helfen, Entscheidungen für weitere Schritte zu treffen", sagt Kulturlandesrat Christian Bernhard. Museen sind im wahrsten Sinne des Wortes Eckpfeiler jeder Kulturlandschaft, betont Bernhard: "Einerseits sind sie Wissensspeicher und andererseits Erlebnisorte. Sie reagieren auf gesellschaftliche Entwicklungen und nutzen neue wissenschaftliche und gestalterische Erkenntnisse."

   Die Stadt Dornbirn hat sich bei diesem Thema bereits engagiert und Ideen eingebracht: "Dornbirn wurde wie keine andere Stadt Vorarlbergs von der Industrialisierung geprägt. Die Stadt hat zu dieser Entwicklung intensiv geforscht und die Idee eines Industriemuseums wurde schon mehrfach diskutiert", sagt Bürgermeisterin Andrea Kaufmann.

Folgenden Themen sollte sich dieses Museumskonzept widmen:
- Einbettung der Industriegeschichte in die Vorarlberger Geschichtsschreibung und jene der Bodenseeregion. Formulierung von wesentlichen Schwerpunkten, Entwicklungssträngen und Zusammenhängen.
- Einordnung der bestehenden Einrichtungen und Institutionen mit textilem oder industriellem Schwerpunkt. Formulierung einer musealen Strategie betreffend Positionierung, Sammlung sowie Forschung und Inhalte.
- Strukturprofil des Museums mit der Beschreibung einer möglichen Trägerschaft sowie von Aufgaben und Ausstattung (funktionaler, räumlicher sowie personeller Art).
- Vorschläge zur weiteren Vorgangsweise hinsichtlich der Detailkonzepte, der Auswahl von Standorten, der Hinzuziehung von weiteren Fachleuten sowie der Beteiligung der Bevölkerung.

Konzept bis Herbst 2015

  
Im Konzept sollen die wesentlichen Eckpunkte für ein zukünftiges "Vorarlberger Industriemuseum" untersucht und dargestellt werden. Das Team für diese Vorstudie wurde bereits gefunden – es soll neben der strategischen Planung vor allem die Bereiche Landes- und Industriegeschichte und Museumswesen abdecken. Mitarbeiten werden der Dornbirner Stadtarchivar Werner Matt und die Kunsthistorikern Barbara Grabherr-Schneider, die seit  2009 Referentin beim Bundesdenkmalamt ist und eine Publikation über die Industriebauten Vorarlbergs herausgegeben hat. Ebenso beteiligt sind der Historiker Meinrad Pichler, Andreas Rudigier, Direktor des vorarlberg museums sowie der Museums- und Ausstellungsentwickler Bruno Winkler. Bis Oktober 2015 soll das Konzept vorliegen.

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