Presseaussendung · 08.06.2015 Wo Steinadler, Wanderfalke und Birkhuhn zu Hause sind Gebietsführer für das Natura 2000-Gebiet Verwall erschienen

Veröffentlichung
Montag, 08.06.2015, 12:42 Uhr
Themen
Umwelt/Natura 2000/Verwall/Rauch
Redaktion
Thomas Mair

Dornbirn (VLK) – Wo gibt es die größten Zirbenwälder Vorarlbergs – welches ist der älteste Stausee im Montafon – oder was haben die Alpe Gretsch und schottischer Whisky gemeinsam? Antworten auf diese und viele weitere Fragen gibt ein neu erschienener Gebietsführer über das Natura 2000-Gebiet Verwall. Heute, Montag (8. Juni) wurde er von Umweltlandesrat Johannes Rauch, Bürgermeister Martin Netzer, Obmann des Naturschutzvereins Verwall und Hans Willem Metzler, Geschäftsführer des Naturschutzvereins Verwall, in der Dornbirner inatura vorgestellt.

Das Europaschutzgebiet (oder auch Natura 2000-Gebiet) Verwall ist mit 12.000 Hektar das größte Schutzgebiet Vorarlbergs und größer als vier der sechs österreichischen Nationalparks. "Natura 2000-Gebiete sind grundsätzlich keine Sperrgebiete aus denen den Menschen ausgesperrt werden", sagte Landesrat Rauch über den Wert und die Chancen von Natura 2000: "Naturverträgliche Nutzungen sind möglich und werden es auch in Zukunft bleiben." Vorarlberg liegt mit 8 Prozent der Landesfläche als Natura 2000-Gebiete hinter dem österreichischen Schnitt von 15 Prozent oder dem EU weiten Schnitt von ca. 18 Prozent der Landfläche. Sowohl die EU als auch das Land Vorarlberg stellen eigene finanzielle Mittel für die Lebensraumverbesserung in Natura 2000-Gebieten zur Verfügung.

   Aber auch Gemeinden und Regionen erkennen zusehends, dass diese Gebiete von hoher Lebensraumqualität eine unersetzbare Ressource darstellen, deren Schutz sich langfristig auch finanziell lohnt. "Die Güter und Dienstleistungen, die ein funktionierender Naturhaushalt den Menschen vor Ort zur Verfügung stellt, sind unbezahlbar. Informationswerke wie der Gebietsführer und die Tätigkeit des Naturschutzvereins allgemein sind dabei grundlegend für ein gegenseitiges Verständnis und somit ein verträgliches Miteinander",  sagt der Umweltlandesrat.  Generell seien Nutzungskonflikte zunehmend, so Rauch: "Im Gegensatz zu Kanada oder Bayern sind in Vorarlberg keine großen Flächen vorhanden".  Gerade deshalb sei es wichtig, für Gebietsschutz zu sorgen – "zur Sicherung eines Lebensraums für die Zukunft".

Nachschlagewerk und Gebietsführer

   "Der Gebietsführer funktioniert sowohl als Nachschlagewerk zu Hause, als auch als Führer im Schutzgebiet vor Ort. Mit Hilfe kleiner Tafeln werden entlang der Wanderwege besondere Phänomene und Orte markiert zu denen im Gebietsführer interessante Bilder, Informationen und Geschichten zu finden sind", erläuterte Geschäftsführer Metzler, hauptverantwortlich für den Gebietsführer, den Aufbau des Büchleins: "Wichtig war mir dabei die Zusammenarbeit mit den verschiedenen Interessensgruppen. Wir haben die Themen und Orte die im Gebietsführer vorkommen im Vornherein miteinander angesehen und wo gewünscht noch angepasst."

   So kann man mit Hilfe des Buches und der beigelegten Karte sowohl den ältesten Stausee Vorarlbergs finden (der Wiegensee, ein von Pflanzen aufgestauter See),  erfährt, wo es die größten Zirbenwälder Vorarlbergs gibt (im hinteren Silbertal) oder was haben die Alpe Gretsch und schottischer Whisky gemeinsam haben (Moore).

   "Wir wollen mit dem Gebietsführer Verwall die Besonderheit des Gebietes und der Berge allgemein ins Bewusstsein rücken. Denn wenn man versteht, wie hoch die Anforderungen an die Lebewesen hier oben sind, begegnet man ihnen mit Respekt. Damit schafft man die Grundlage für ein verträgliches Miteinander in diesem  Gebirgsraum" fasst der Obmann des Vereins, Bürgermeister Martin Netzer aus Gaschurn das Ziel hinter der Publikation zusammen. Der Gebietsführer wurde an allen Haushalten der Verwall-Gemeinden zugestellt.

   Erhältlich ist der "Gebietsführer Verwall" beim Naturschutzverein Verwall-Klostertaler Bergwälder, den Gemeindeämtern der Mitgliedsgemeinden Klösterle, Silbertal, St. Gallenkirch und Gaschurn, örtlichen Tourismusbüros und im Montafon Museum. www.naturvielfalt.at/verwall.

Pressebilder

Ihr Browser ist veraltet!
Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser, um diese Website korrekt darzustellen!
www.outdatedbrowser.com