Presseaussendung · 21.10.2015 "Unterbringung von Müttern mit Kindern hat Priorität" Landesrätin Wiesflecker: Intensive Suche nach Lösungen für die Roma

Veröffentlichung
Mittwoch, 21.10.2015, 16:13 Uhr
Themen
Soziales/Armut/Roma/Wiesflecker
Redaktion
Gerhard Wirth

Bregenz (VLK) – Nach der Räumung des Roma-Lagers an der Bahnlinie in Dornbirn wird nun intensiv überlegt, wie es mit diesen Menschen weitergehen kann. "Erste Priorität hat für mich die Unterbringung von Müttern mit Kindern", betont Soziallandesrätin Katharina Wiesflecker dazu. Hier bieten sich auch bereits Lösungsmöglichkeiten an.

Schon am Dienstagabend ist eine Übereinkunft mit drei Einrichtungen der Wohnungslosenhilfe – mit dem Haus Kaplan Bonetti in Dornbirn sowie den Kolpinghäusern Götzis und Bregenz – gelungen, die bis zu 20 Plätze für Mütter und ihre Kinder für eine Aufenthaltsdauer von bis zu vier/fünf Tagen schaffen wollen. "Im Kolpinghaus Götzis wird es bereits am heutigen Mittwochabend Platz für die Mütter mit Kindern aus Dornbirn geben", so Wiesflecker. Kindeswegnahme hält die Landesrätin für kein adäquates Mittel. Sie verweist auf die Bestätigung durch die Kinder- und Jugendhilfe der Bezirkshauptmannschaft Dornbirn, dass die Roma-Mütter ihre Kinder derzeit gut versorgen.

   Auch von Seiten einzelner Bürger wurde angeboten, ihr Grundstück für legales Campieren zur Verfügung zu stellen. "Wir prüfen diese Möglichkeiten. Allerdings kann das auch nur eine vorübergehende Variante sein, weil der Winter kommt", gibt Wiesflecker zu bedenken.

   Parallel dazu wird auch erhoben, wie andere Bundesländer, die schon seit Jahren mit diesem Thema konfrontiert sind, damit umgegangen sind: Welche Notunterkünfte in welchen Größenordnungen wurden geschaffen, mit welchen möglichen Aufenthaltsdauern und mit welchen Wirkungen? "Die Sorge der Sogwirkung bei Schaffung einer eigenen Einrichtung ist berechtigt. Deshalb ist es wichtig, uns zu informieren, welche Erfahrungen andere schon gemacht haben", erläutert Wiesflecker.

   Nicht zuletzt wird auch Kontakt mit Hilfsorganisationen in Rumänien aufgenommen, um zu klären, welche Möglichkeiten vor Ort im Herkunftsland der Roma bestehen. Eine Patentlösung für den Umgang mit den bettelnden Roma-Familien zu finden, hält Landesrätin Wiesflecker aber für äußerst schwierig, weil das Thema zu komplex ist: "Wir werden damit umgehen müssen, dass Notreisende aus den ärmsten Ländern Europas auch nach Vorarlberg kommen."

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