Presseaussendung · 30.03.2016 Innovativer und kreativer Zugang zum Thema Demenz Ausstellung "Da war doch was!" am 1. April im vorarlberg museum

Veröffentlichung
Mittwoch, 30.03.2016, 08:36 Uhr
Themen
Soziales/Demenz/Ausstellung/Wiesflecker
Redaktion
Gerhard Wirth

Bregenz (VLK) – Die Ausstellung "Da war doch was!" in Kooperation mit der Aktion Demenz, die ab Freitag, 1. April, im Atrium des vorarlberg museums in Bregenz zu sehen ist, thematisiert auf ungewöhnliche Weise das Phänomen des Vergessens. Die künstlerischen szenografischen und partizipativen Auseinandersetzungen mit dem Thema Demenz beginnen schon im Vorfeld in Schulen und im öffentlichen Raum und laden Besucherinnen und Besucher zum Mitmachen ein.

Soziallandesrätin Katharina Wiesflecker beglückwünscht die Initiatoren der Ausstellung zu diesem innovativen und kreativen Zugang: "Zusammen mit jungen Menschen das Thema Alter und Vergessen zu erarbeiten, das ist ein interessanter Ansatz und macht neugierig. Eine sympathische und offene Darstellungsweise im öffentlichen Raum ist ein wertvoller Beitrag zur Enttabuisierung der Demenz." In diesem Sinne lädt Wiesflecker alle Besucherinnen und Besucher ein, die Ausstellung weiter zu bewerben.

   Unter dem Projektmanagement des Gymnasium Schillerstraße Feldkirch und der Leitung von Frauke Kühn sind über 280 Schülerinnen und Schüler aus fünf Schulen seit Herbst 2015 der Frage "Was möchte ich nie vergessen?" nachgegangen. Ergänzt wurde die Projektarbeit durch Vorträge und Theaterbesuche, die den jungen Menschen den Wert schöner Erinnerungen bewusst machten, aber auch den Wert der Zeit, die sie mit älteren Menschen verbringen. Es entstanden riesige, handgeschöpfte Papiere, gesponsert von der Hagenpur Manufaktur Lustenau, deren Gestaltung war den Schülerinnen und Schülern frei überlassen.

   Eine Präsentationswand lädt Besucherinnen und Besucher ein, ihre persönlichen Erinnerungsstücke im Rahmen der Ausstellung zu zeigen. Verschließbare Einweggläser bieten Mini-Vitrinen für die persönliche Gestaltung, die andauernd wechseln soll. Der Inhalt kann jederzeit (zu Öffnungszeiten) wieder abgeholt werden, die freigewordenen Gläser warten dann auf neue Erinnerungsobjekte.

   "Demenzistan oder die innere Landkarte eines unbekannten Gebietes" – so lautet der Arbeitstitel für eine Novelle, die öffentlich im Museum geschrieben wird. Die Autorin Daniela Egger und der Künstler Mark Riklin sammeln Geschichten, Gedanken und Ideen zum Vergessen, und lassen diese in einem Land namens Demenzistan spielen. Das Land taucht auf wo und wann es ihm beliebt, heftet sich an die Erinnerung eines Menschen und ruft diesen leise, aber eindringlich zu sich. Den Eintritt bezahlt man mit Erinnerungen, im Austausch gegen den wachsenden Zugang zu Emotionen.

   Große Tafeln mit Fragen, für die es keine einfachen Antworten gibt, in den Händen von Fachleuten bis zu Flüchtlingen, zaubern den Passantinnen und Passanten mindestens ein Lächeln ins Gesicht. In unserer kognitiv geprägten Welt suchen wir reflexartig nach Antworten – wie wohltuend ist es dann, sich in einem Gespräch über Demenz wiederzufinden, weil man keine Antwort hat auf ein komplexes Thema wie das demenziell bedingte Vergessen, das derart viele Menschen betrifft?

   Kirsten Helfrich und Georg Vith zeigen ihre künstlerische Auseinandersetzung mit dem Thema Demenz. Im Atrium stehen für die Dauer der Ausstellung Expert/innen für Gespräche zur Verfügung, die allesamt, von der Demenzsprechstunde bis zur Vorleserei, hilfreich sind für die Spurensuche rund um das Phänomen des Vergessens.

   Die Ausstellung "Da war doch was!" ist bis bis Sonntag, 15. Mai, zu sehen. Weitere Termine:
Dienstag, 19. April, 19.00 Uhr, "Es häuft sich in mir der Irrgarten an" – Lesung und Gespräch zum Thema Demenz mit Norbert Schnetzer und Armin Weber
Mittwoch 11. Mai, 19.00 Uhr, Präsentation der Novelle "Demenzistan oder die innere Landkarte eines unsichtbaren Gebietes" durch die Autorin Daniela Egger und den Künstler Mark Riklin
Zur Entstehung der Ausstellung siehe auch auf blog.aktion-demenz.at

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