Presseaussendung · 11.11.2016 LR Bernhard: Erinnern und aus der Vergangenheit lernen Buchpräsentation "Musterdorf Fraxern"

Veröffentlichung
Freitag, 11.11.2016, 18:00 Uhr
Themen
Kultur/Landesgeschichte/Buchpräsentation/Bernhard
Redaktion
Gerhard Wirth

Fraxern (VLK) – "Die Aufarbeitung der Vergangenheit, die Diskussion über Verläufe in der Geschichte, die unsere Gegenwart und Zukunft prägen und prägen werden, ist in Zeiten großen gesellschaftlichen Wandels von besonderer Bedeutung." Das sagte Landesrat Christian Bernhard am Freitag, 11. November, in Fraxern bei der Vorstellung des Buches "Musterdorf Fraxern". Der Autor Albert Summer hat darin die Geschichte seines Heimatortes in der NS-Zeit dokumentarisch aufgearbeitet. Landesrat Bernhard dankte ihm für diesen historisch und gesellschaftspolitisch wertvollen Beitrag.

"Es ist unerlässlich, dass wir uns mit der Vergangenheit, mit unserer Geschichte auseinandersetzen. Das schützt uns auch vor jenen Kräften, die die Geschichte gerne umerzählen, umdeuten und für ihre Interessen instrumentalisieren wollen", so Bernhard. Gerade für die Jugend von heute sei es angesichts der Vielfalt unterschiedlicher, sehr leicht digital zugänglicher Informationen wichtig, Orientierungs-und Handlungskompetenz zu erwerben, um sich für Freiheit, Selbstbestimmung und Demokratie einzusetzen.

   "Je näher die Geschichte an die Lebensgeschichten der Menschen anknüpft, umso authentischer und nachhaltiger ist sie in ihrer Wirkung", betonte Bernhard. "Musterdorf Fraxern" sei in diesem Sinne ein "Heimat"-Buch der besonderen Art, die Aufarbeitung der Entstehungsgeschichte der Gemeinde berge auch die Chance zu lernen. "Deshalb hoffe und wünsche ich, dass dieses Buch Anlass zu vielen Gesprächen und Auseinandersetzungen über die Generationen hinweg in der Gemeinde, den Familien, den Schulen und darüber hinaus geben wird", sagte Bernhard.

   Albert Summer zeigt in seinem Buch, wie nationalsozialistische Ideologie und Intentionen bis in ein kleines Bergdorf in Vorarlberg vorgedrungen sind. Fraxern sollte nach den Vorstellungen der Nazis im Rahmen der Aktion "Gemeinschaftsaufbau im Bergland" zu einem sogenannten "Musterdorf" umgestaltet werden – eine strukturpolitische Maßnahme in landwirtschaftlichen Regionen zur Versorgung der Bevölkerung während des Krieges. Für die Errichtung solcher Aufbaugemeinden wurden Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene herangezogen.

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