Presseaussendung · 02.02.2017 Landesrätin Wiesflecker: Gewalt macht krank Informationsveranstaltung über gesundheitliche Folgen von Gewalt

Veröffentlichung
Donnerstag, 02.02.2017, 19:30 Uhr
Themen
Soziales/Frauen/Gewalt/Wiesflecker
Redaktion
Gerhard Wirth

Dornbirn (VLK) – Gewalt als Ursache bestehender Krankheitssymptome und Beschwerden zu erkennen, ist nicht nur für die fachgerechte ärztliche und pflegerische Behandlung der Leidtragenden unerlässlich, sondern ebenso für die Prävention weiterer tätlicher Übergriffe. Das verdeutlichte eine Informationsveranstaltung des Frauen- und Gleichstellungsreferats des Landes Vorarlberg, der ifs Gewaltschutzstelle und der Ärztekammer am Donnerstag, 2. Jänner, in Dornbirn unter dem Titel "Gewalt macht krank".

"Es ist mir besonders wichtig, das Thema Gewalt immer wieder laut anzusprechen und darüber zu reden" sagte Soziallandesrätin Katharina Wiesflecker vor den mehr als 50 Teilnehmenden der Veranstaltung. Sie verwies auf internationale Studien, die belegen, dass in Ländern mit stärkerer Gleichstellung der Geschlechter Frauen offener über Gewaltvorfälle sprechen können. "Diesen Zusammenhang dürfen wir nicht außer Acht lassen und an der Gleichstellung der Geschlechter muss gearbeitet werden, damit das Machtgefälle Mann – Frau aufgelöst wird", so Wiesflecker.

   Neben vorbildlicher und international anerkannter Gewaltschutzgesetze und hoher Standards beim Opferschutz in Österreich seien auch andere Maßnahmen wichtig, nämlich Prävention und die Sensibilisierung des Helfersystems und der Öffentlichkeit. "Gewalt ist ein gesamtgesellschaftliches Problem, das Frauen und Mädchen jedes Alters – unabhängig von Herkunft, sozialer Schicht, Kultur oder Bildungsstand – betreffen kann. Die Dunkelziffer ist vor allem im familiären Bereich sehr hoch, weil viele Betroffene aus Angst und Scham schweigen", erläuterte Wiesflecker. Entscheidend ist für sie die gute Kooperation aller maßgeblichen Stellen – Gewaltschutzstelle, FrauennotWohnung und Gewaltberatung des ifs, Landespolizeidirektion, Ärzteschaft und Pflegepersonal.

   Ein wichtiger und wirksamer Beitrag gegen häusliche Gewalt ist das Projekt "S.I.G.N.A.L.", das vom Referat für Frauen und Gleichstellung und der Chancengleichheitsstelle der Stadt Konstanz initiiert wurde. Ziel ist es, ärztliches und pflegerisches Personal zu sensibilisieren, damit Verletzungen, Erkrankungen und Beschwerden als mögliche Folgen von Gewalt erkannt werden und den Patientinnen die nötige weiterführende Unterstützung angeboten werden kann. Die IfS Gewaltschutzstelle führt entsprechende  Schulungsveranstaltungen durch.

   Die Vorarlberger Landesregierung hat in Zusammenarbeit mit der Polizei und der Gesellschaft für Landesverteidigung und Sicherheitspolitik einen Ratgeber mit Sicherheitstipps für Frauen und Mädchen zum Schutz vor Männergewalt herausgegeben. Weiters hat das Referat für Frauen und Gleichstellung des Landes gemeinsam mit der IfS-Gewaltschutzstelle die Broschüre "Gewalt in Familie und Partnerschaft" erarbeitet. Diese richtet sich besonders an das Pflegepersonal in medizinischen Einrichtungen, in der Hauskrankenpflege und bei Mobilen Hilfsdiensten. Die Notfallkarte "Signal gegen häusliche Gewalt" verweist auf psychosoziale Beratungsangebote. Der Leitfaden "Wie kann ich helfen" für Angehörige, Verwandte, Freunde und Freundinnen, Bekannte und Nachbarn soll Möglichkeiten aufzeigen, wie gehandelt und geholfen werden kann. Alle Unterlagen und wichtige Informationen hat das Referat für Frauen und Gleichstellung auf der website www.vorarlberg.at/gewaltfrei zusammengefasst. Nähere Auskünfte und kostenlose Bestellung von Broschüren und Foldern beim Referat für Frauen und Gleichstellung der Vorarlberger Landesregierung unter unter Telefon 05574/511-24112 bzw. -24136 oder E-Mail frauen@vorarlberg.at.

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