Presseaussendung · 03.02.2017 LH Wallner: "Mittelmeerroute schließen" Landeshauptmann Wallner und Südtiroler Amtskollege Kompatscher sprachen in Arbeitsgespräch u.a. über die aktuelle Flüchtlingssituation

Veröffentlichung
Freitag, 03.02.2017, 12:58 Uhr
Themen
Politik/Treffen/Südtirol/Wallner/Kompatscher
Redaktion
Wolfgang Hollenstein

Bregenz (VLK) – Landeshauptmann Markus Wallner nützte den Vorarlberg-Besuch seines Südtiroler Amtskollegen Arno Kompatscher, um sich über die aktuelle Flüchtlingssituation in Italien informieren zu lassen: "Es ist wichtig, dass neben den EU-Staats- und -Regierungschefs, die aktuell über die Schließung der Mittelmeerroute sprechen, auch die Regionen ihre Stimmen erheben", so Wallner. Auch der öffentliche Verkehr und der gemeinnützige Wohnbau wurden neben anderen Themen beim Arbeitsgespräch diskutiert - man könne sich hier "an Vorarlberg ein Beispiel nehmen", lobte Kompatscher.

Bei der Pressekonferenz nach dem Arbeitstreffen unterstrich der Vorarlberger Landeshauptmann gleich eingangs die ähnlich gelagerten Interessen, Anliegen und Ziele der Länder Vorarlberg und Südtirol. Das würde daran liegen, dass es eine vergleichbar erfolgreiche Entwicklung gibt, führte Wallner aus: "Unsere Länder sind wirtschaftlich sehr potent, mit einer hohen Zahl an hochwertigen Arbeitsplätzen und einer im Vergleich deutlich besseren wirtschaftlichen Konjunkturlage". Umgekehrt würden die Regionen auch vor ähnlichen Problemstellungen und Herausforderungen stehen.

Wallner: "Mittelmeerroute schließen"

  
Im Vorjahr sind vornehmlich aus Libyen über die Mittelmeerroute mehr als 180.000 Flüchtlinge nach Italien gekommen. Mittlerweile würden Aufnahme und Registrierung funktionieren und auch die Verteilung der Flüchtlinge innerhalb Italiens habe sich deutlich verbessert, führte Kompatscher aus, der von einem "Jahrhundertphänomen" sprach. "Es wird langfristig in dieser Form aber nicht gehen können", stellte der Südtiroler Landeshauptmann unmissverständlich klar. Vorarlbergs Landeshauptmann Wallner teilte die Einschätzung: "Die EU-Staats- und -Regierungschefs sind aufgefordert, zügig eine Schließung der Mittelmeerroute zustande zu bringen". Die Entwicklungen an der Brennergrenze würden von Vorarlberg weiter sehr aufmerksam beobachtet, sagte der Vorarlberger Landeshauptmann.

Freundschaftliche Beziehungen, intensive Kontakte

  
Südtirol und Vorarlberg arbeiten auf mehreren Ebenen eng und freundschaftlich zusammen. Neben direktem Austausch wird im EU-Ausschuss der Regionen eng kooperiert. Seit einem Jahr gibt es zudem eine makroregionale EU-Strategie für den Alpenraum (EUSALP), in die sich beide Regionen einbringen. Daneben wird seit Jahren eine fest verankerte grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Rahmen der Arbeitsgemeinschaft Alpenländer (ARGE Alp) gepflegt. "Gerade in den Bereichen Wirtschaft, Innovation, Bildung, Energie, Klimaschutz, Verkehr und Tourismus ist für die Alpenregionen noch sehr viel möglich, wenn noch stärker zusammengearbeitet wird", bekräftigte Landeshauptmann Wallner nach dem Arbeitsgespräch.

Ideen für Südtirol aus Vorarlberg – und umgekehrt

  
Von einem "fruchtbringenden Austausch" sprach Landeshauptmann Kompatscher. Die Kooperation mit Vorarlberg sei auch immer sehr sachorientiert, so Kompatscher. Seinen Vorarlberg-Aufenthalt nütze er dazu, sich ein Bild vom System öffentlicher Verkehr und gemeinnütziger Wohnbau in Vorarlberg zu verschaffen. Beim gemeinnützigen Wohnbau bestehe Nachholbedarf in Südtirol, so der Landeshauptmann: "Hier wollen wir uns stärker an Vorarlberg orientieren". Als wichtigen Aspekt sprach Kompatscher die Bedeutung der sozialen Durchmischung in Siedlungszonen an.

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