Presseaussendung · 31.03.2017 "Der Mozart unter den Holzarten" LTP Sonderegger eröffnet "Haselfichten"-Ausstellung im Landtagsfoyer

Veröffentlichung
Freitag, 31.03.2017, 15:42 Uhr
Themen
Forstwesen/Ausstellung/Kultur/Sonderegger
Redaktion
Gerhard Wirth

Bregenz (VLK) – Einer "wohlklingenden Laune der Natur" ist die neue Ausstellung "Haselfichten – Das Holz und seine Klänge" gewidmet, wie Landtagspräsident Harald Sonderegger das auch in Vorarlberg anzufindende Klangholz bei der Eröffnung am Donnerstag, 30. März 2017, beschrieb.

Die Haselfichte zeichnet sich durch ihre einzigartigen "inneren Werte" aus: Das sehr feinmaserige und verzahnte Holz besitzt beste Resonanzeigenschaften und eignet sich deshalb optimal zur Klangverstärkung von Saitentönen. Geigen, Violen, Gitarren, Harfen, Klangbretter und Alphörner werden daraus gefertigt. Auch Geigenbauer Antonio Stradivari schwor auf die Haselfichte. Aber obwohl das Wissen um die Haselfichte als Klangholz zwischenzeitlich in die Liste des immateriellen Kulturerbes der UNESCO Österreich aufgenommen wurde, ist in der Region das Bewusstsein um die Besonderheit des Holzes noch wenig verankert und die Möglichkeit der Nutzung für den Instrumentenbau kaum bekannt.

   Die Ausstellung im Landtagsfoyer führt deshalb anhand von Klangskulpturen und zwölf informativen, großformatigen Holztafeln anschaulich in das Thema ein. Die Haselfichte ist ein ganz besonderes Stück Natur. Sie lässt sich nicht züchten. Sie 'haselt' wohl aufgrund von Umwelteinflüssen, gänzlich erforscht ist das Phänomen noch nicht. "Man kann sagen, die Haselfichte ist eine wohlklingende Laune der Natur, sozusagen der Mozart unter den Holzarten", so Sonderegger.

   Vorkommen dieser Holzart gibt es in Vorarlberg beispielsweise im Klostertal, in Laterns, im Montafon, in Lech und im Walsertal. Viele Freiwillige arbeiten daran, die Tradition der Haselfichte als Klangholz zu bewahren. In Tirol wurde 2003 der Verein Forum Haselfichte gegründet, in dem sich Forstbeamte, Wissenschaftlerinnen/Wissenschaftler, Instrumentenbauerinnen/-bauer, aber auch Bildhauer und Bildhauerinnen, Architekten/Architektinnen und andere Interessierte um altes Wissen über die Haselfichte bemühen. In Vorarlberg widmen sich wesentlich auch der Museumsverein Klostertal, der Waldverband und natürlich auch die Forstabteilung des Landes der Haselfichte.

   Landtagspräsident Sonderegger dankte Kassian Erhart, Obmann des Vereins Forum Haselfichte, Christof Thöny, Obmann des Museumsvereins Klostertal, und Andreas Amann, Vorstand der Abteilung Forstwesen (Vc) des Landes und den vielen anderen Haselfichten-Freunden für ihr Engagement um dieses besondere Holz. "Die Ausstellung soll informieren und die Haselfichte, so gut sie sich auch im Wald tarnt, für alle Interessierten sichtbarer und erlebbarer machen", so Sonderegger, "mit diesem Wissen und in diesem Bewusstsein gewinnt jedes Konzert mit Holzinstrumenten eine neue, sehr schöne Dimension."

   Die Ausstellung ist bis 21. April 2017 im Foyer des Vorarlberger Landtags zu sehen.

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