Presseaussendung · 05.10.2017 Gemeinsam mit Asylwerbenden zum Schutz der Umwelt LR Rauch: "Gemeinnützige Hilfsarbeiten zur Bekämpfung von Problempflanzen"

Veröffentlichung
Donnerstag, 05.10.2017, 15:51 Uhr
Themen
Asyl/Integration/Umwelt/Rauch
Redaktion
Thomas Mair

Bregenz (VLK) – Seit 1. Jänner 2017 gibt es die neue Integrationstätigkeit für Asylsuchende als Nachfolgemodell für die bisherige "Nachbarschaftshilfe" der Caritas. Auf Initiative von Umweltschutzlandesrat Johannes Rauch hin wurde die Idee entwickelt, gemeinsam mit Asylwerbenden Problempflanzen zu bekämpfen: In diesem Sommer haben sechs Kommunen Asylwerbende dafür angefordert. 15 Personen haben insgesamt 256 Stunden geleistet.

Die Asylwerber wurden von den Gemeinden Bregenz, Feldkirch, Lauterach, Frastanz, Satteins und Thüringen zur Bekämpfung von Problempflanzen, wie Springkraut oder Adlerfarn, angefordert.

   Neophyten sind für den Naturschutz eine besondere Herausforderung. Bevorzugte Lebensräume von Neophyten sind Brachflächen, Dämme, Bahn- und Straßenböschungen, sie dringen aber auch zunehmend in geschützte Lebensräume wie zum Beispiel Streuwiesen vor. Durch flächenhafte Verbreitung gefährden sie die natürliche Artenvielfalt. "Daher ist es vor allem wichtig, die gebietsfremden Pflanzen frühzeitig zu erkennen und zu bekämpfen. Damit die Vielfalt der heimischen Pflanzen erhalten bleibt", sagt Landesrat Rauch: "Die Asylwerbenden haben dabei einen wertvollen Beitrag geleistet." Im Lauteracher Ried haben die Asylwerbenden beispielsweise in 120 Stunden auf einer Gesamtfläche von 57.500m² das giftige Wasserkreuzkraut entfernt. Alle Teilnehmenden zeigten sich sehr begeistert von dem Projekt. "Es freut mich sehr, dass das gemeinsame Arbeiten als große Bereicherung für alle empfunden wurde." Zwei Asylwerbende, denen inzwischen eine Arbeitserlaubis erteilt wurde, bekamen Empfehlungsschreiben für die Arbeitssuche ausgestellt.

   Erfreut zeigt sich Rauch auch über die Tatsache, dass diese Einsätze auf sehr positive Resonanz gestoßen sind und befürwortet, dass das Projekt fortgeführt wird. Für das kommende Jahr wurde vereinbart, dass der Stundensatz von drei auf vier Euro pro Stunde angehoben wird.

Was sind Neophyten oder Problempflanzen?

  
Invasive Neophyten bringen neben dem Verlust an Biodiversität und Ökosystemdienstleistungen auch andere Probleme mit sich: Zwei bei uns invasive Arten (Kaukasischer Riesenbärenklau, Beifußblättrige Ambrosie) verursachen massive gesundheitliche Probleme beim Menschen. Staudenknöterich und Drüsiges Springkraut fördern Erosionen. Die Kanadische und die Späte Goldrute in Streuewiesen können die Streue als Einstreu in Ställen unbrauchbar machen. Dies sind nur einige Beispiele. Die meisten invasiven neophytischen Arten verursachen direkt oder indirekt finanzielle Schäden.


   Neben den invasiven Neophyten gibt es auch einheimische Problemarten. Der Adlerfarn kann sich in Magerwiesen so stark ausbreiten, dass ein gezieltes Mähmanagement oder die mechanische Bekämpfung durch Ausreißen notwendig werden. Kreuzkräuter (bis auf eine Art heimisch) enthalten ein Gift, das über die Kuh in die Milch und damit in den Menschen gelangt. Kreuzkräuter werden von der Landwirtschaft seit alters her bekämpft.

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