Presseaussendung · 11.10.2017 LH Wallner und LR Schwärzler: Hochwasserschutz ist Lebensraumschutz Nachhaltige Investitionen in die Sicherheit – „RHESI so rasch wie möglich umsetzen“

Veröffentlichung
Mittwoch, 11.10.2017, 13:42 Uhr
Themen
Sicherheit/Hochwasser/Wallner/Schwärzler
Redaktion
Thomas Mair

Lustenau (VLK) – Bund, Land und Gemeinden haben seit dem Hochwasser im Jahr 2005 rund 345 Millionen Euro für Schutzbauten aufgewendet. Auch in den nächsten Jahren wird in Vorarlberg der Hochwasserschutz konsequent weiterentwickelt und verbessert werden, betonten Landeshauptmann Markus Wallner, Landesrat Erich Schwärzler und Bundesminister Andrä Rupprechter heute (Mittwoch) bei einem gemeinsamen Pressegespräch in Lustenau: "Mit der Strategie des integralen Hochwasserschutzes wollen wir auch in Zukunft ein höchstmögliches Schutzniveau sicherstellen."

Am Alpenrhein sichert der 1892 zwischen Österreich und der Schweiz abgeschlossene Staatsvertrag den Hochwasserschutz durch die Internationale Rheinregulierung (IRR) bis zu einer 100-jährlichen Abflussmenge von 3.100 m³/s. Heute ist es aufgrund des großen Schadenspotentials im Rheintal das Ziel, mit dem Projekt RHESI den Schutz bis zu einer Abflussmenge von mind. 4.300 m³/s zu verbessern. "RHESI ist damit das wichtigste Hochwasserschutzprojekt für Vorarlberg und das Alpenrheintal. Uns liegt viel daran, dass dieses Jahrhundertprojekt so rasch wie möglich umgesetzt wird", sagte Landeshauptmann Wallner.

   Die Verbesserung des Hochwasserschutzes in der Region wurde auch vom Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft unterstützt. Allein in den vergangenen fünf Jahren konnten mehr als 60 Millionen der gesamten Bundesmittel für den Hochwasserschutz erfolgreich in Vorarlberg investiert werden. „Öffentliche Mittel müssen sorgsam eingesetzt werden. Die Maßnahmen des RHESI Projekts sind besonders vorbildlich: Mit sorgfältiger Planung und erfolgreichen Initiativen haben wir es geschafft, Hochwasserschäden im Alpenrheintal höchst effizient zu verhindern. Trotz der hohen Kosten werde ich mich als zuständiger Bundesminister für eine rasche Umsetzung einsetzen“, erklärte Rupprechter.

Integraler Hochwasserschutz in Vorarlberg

   Seit 1999 wurden am Bodenseeufer aus öffentlichen Mitteln 14,8 Millionen Euro (Bund 9,6 Millionen, Land 3,7 Millionen, Gemeinden 1,5 Millionen) in Hochwasserschutzmaßnahmen investiert. Damit ist die Sicherheit gegen einen 100-jährlichen Seestand in allen Anliegergemeinden und in der Stadt Bregenz gegeben. Dass Hochwasser in Vorarlberg die größte Naturgefahr ist, hat sich zuletzt im Jahr 2005 drastisch gezeigt. "Diese Katastrophe hat uns auf schmerzliche Weise vor Augen geführt, dass es einen absoluten Schutz nicht geben kann. Aber es ist in unserer Verantwortung, heute und in Zukunft nach Kräften in den Schutz gegen Naturgefahren weiter zu investieren", so Landesrat Schwärzler. Die moderne Hochwasserschutzstrategie heißt "Integraler Hochwasserschutz". Dabei geht es darum, in allen Handlungsfeldern aktiv zu sein. Mit der Regulierung von Gewässern allein ist es nicht getan, es braucht auch Aktivitäten im Bereich der räumlichen Vorsorge, zum privaten und betrieblichen Objektschutz und zum Katastrophenschutz.

   In allen vier Bereichen wurde in den letzten Jahren im Land Vorarlberg enorm viel Arbeit geleistet. Als hervorragendes Beispiel der räumlichen Vorsorge gilt die Blauzone des Rheintals. Im Bereich Hochwasserschutz wurden seit dem Jahr 2005 landesweit rund 345 Millionen Euro investiert.

Die wichtigsten Schutzprojekte der nächsten Jahre

   Auch in den nächsten Jahren werden im gesamten Landesgebiet von den Gemeinden in Kooperation und Unterstützung von Land und Bund wichtige Schutzprojekte umgesetzt werden. Ein wesentliches Element ist es dabei auch, die Ökologie der Gewässer zu verbessern und die Möglichkeiten der Freizeitnutzung und Naherholung zu mit zu berücksichtigen.

   Die größten Schutzprojekte der nächsten zehn Jahre im Zuständigkeitsbereich der Wasserwirtschaft des Landes Vorarlberg sind:

- Bregenzerach Unterlauf – Kennelbach bis Mündung: Aufweitung des Gerinnequerschnittes, Abflachung der Uferböschungen und Erhöhung Strukturvielfalt, Umbau von zwei Rampen, Umlegung ARA Regenüberlauf, Anbindung Auwald

- Ill in Frastanz-Nenzing-Satteins-Schlins: Errichtung von Retentionsbecken, Aufweitung des Gerinnequerschnittes, Abflachung der Böschungen und Erhöhung Strukturvielfalt, Sanierung Uferverbauung

- Fischbach in Dornbirn: Erstellung einer Entlastungsleitung vom Steinebach (Fischbach Oberlauf) in die Dornbirnerach 

- Bodenseeufer in Gaißau-Höchst-Fußach: Austausch der veralteten Pumpen und Steuerungen in den Schöpfwerken Gaißau, Höchst und Fußach

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