Presseaussendung · 27.11.2017 Deckeninstallation und textiles Wandfries für Schloss Hofen Gerwald Rockenschaub und Carmen Pfanner realisierten jüngste Projekte

Veröffentlichung
Montag, 27.11.2017, 16:58 Uhr
Themen
Kultur/Schloss Hofen/Bernhard
Redaktion
Gerhard Wirth

Bregenz (VLK) – In Schloss Hofen in Lochau wurden am Montag, 27. November, zwei bemerkenswerte "Kunst und Bau"-Projekte offiziell übergeben. Dabei treten ein international agierender Künstler und eine regionale Künstlerin in Dialog mit der historischen Bausubstanz des Landesbildungszentrums Schloss Hofen: Von Gerwald Rockenschaub stammt eine Deckeninstallation aus bunten Plexiglaselementen, Carmen Pfanner hat ein textiles Wandfries realisiert.

"Ich freue mich, dass zeitgenössische Kunst in einem der modernsten Bildungszentren des Landes einen so prominenten Platz erhalten hat", sagte Kulturlandesrat Christian Bernhard. Er lobte das gelungene Zusammenspiel von Kunst und historischer Bausubstanz. Schloss Hofen-Geschäftsführer Armin Paul zeigte sich ebenfalls erfreut: "Die ersten Reaktionen auf die Projekte waren überwältigend. Die Arbeiten der beiden Künstlerpersönlichkeiten wurden sehr positiv aufgenommen."

Seit Bestehen der Richtlinien für Kunst und Bau wird ein Prozent der Nettoerrichtungssumme jedes Hochbauvorhabens des Landes für Kunst verwendet. Dadurch konnten in den vergangenen Jahren bemerkenswerte künstlerische Projekte umgesetzt werden, zuletzt 2015 das Hausobjekt des Schweizer Künstlers Jan Kaeser für das Feuerwehrausbildungszentrum in Feldkirch.

Bei der Erweiterung und Generalsanierung von Schloss Hofen in Lochau standen für Kunst 100.000 Euro zur Verfügung. Nach einer Begehung vor Ort, einem Gespräch mit den Nutzern und dem planenden Architekturbüro Marte.Marte entschied sich die Kommission für Kunst und Bau für zwei Direktaufträge. Sie gingen einstimmig an den österreichischen Künstler und Musiker Gerwald Rockenschaub und die Vorarlberger Textilkünstlerin Carmen Pfanner. Rockenschaub ist für seine auf das Wesentliche reduzierten Interventionen bekannt, Pfanner arbeitet in ihren gepolsterten Objekten mit Stoff und Stofflichkeit.

Bunte Plexiglaselemente

Gerwald Rockenschaub bezieht sich in seiner Arbeit auf drei historische, unter Denkmalschutz stehende Decken in den Seminarräumen des Weiterbildungszentrums. Als Künstler stellt er nicht das Einzelwerk, sondern das Raumganze in den Mittelpunkt. Die Gewölbedecke mit Malerei, eine Stuck- und eine Kassettendecke inspirierten Rockenschaub in Schloss Hofen. Formale Anleihen nimmt der Künstler bei der Deckenbeleuchtung. Die Formen der Lampen spiegeln sich in den Plexiglaselementen an den Decken der beiden Seminarräume: verschiedenfarbige Kreise im ersten, quadratische Objekte im zweiten Raum.

Gerwald Rockenschaub, geboren 1952 in Linz, hat zunächst Geschichte, Psychologie und Philosophie studiert, später Malerei an der Hochschule für Angewandte Kunst in Wien. Rockenschaub hat 1993 den österreichischen Pavillon bei der Biennale von Venedig bespielt und war 2007 war bei der documenta 12 in Kassel vertreten. Klare Strukturen, industriell gefertigte Werke und ein präziser Umgang mit räumlichen Situationen kennzeichnen sein Schaffen. Musik ist ein Teil seines kulturellen Hintergrundes, der renommierte Künstler ist auch (Techno-)Musiker und DJ.

Akustisch und visuell

Carmen Pfanner bespielt hinter der Bar im Kellergewölbe die gesamte Wandlänge mit einem textilen Wandfries. "Die schwierige akustische Situation war eine Herausforderung", so die Künstlerin, die erstmals in ihrem Schaffen eine öffentliche, raumbezogene Arbeit ausführt. Das Resultat ist ein Wandobjekt mit schallschluckenden Strukturen, mit Höhen und Tiefen, die eine deutliche Verbesserung der Situation bewirken. Pfanner hat aus alten Aufnahmen von Schloss Hofen architektonische Details wie die Türme, ein Kapitell oder das floral wirkende geschmiedete Geländer herausgegriffen. Die gewählten Motive stammen von historischen Fotos und Postkarten aus dem Archiv eines privaten Sammlers. Pfanner hat sie in Originalgröße bestickt, dann um ein Vielfaches vergrößert und gedruckt, übernäht und ausgepolstert.

Carmen Pfanner, geboren 1957 in Dornbirn, hat ihre textile Ausbildung perfektioniert. Gepolsterte Objekte und Zeichnungen, die mit Nadel und Faden entstehen bilden die Basis ihres Werks. Samt, Latex und Schellack sind die bevorzugten Materialien der Künstlerin. In den letzten Jahren hat Carmen Pfanner ihr Schaffen mit neuen grafischen Techniken ereitert.

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