Presseaussendung · 07.03.2018 „Aufmerksamkeit für diese seit Jahrtausenden bewährte Bauform“
LTP Sonderegger bei Eröffnung der Ausstellung „Mit Erde gebaut“ im vai Dornbirn

Veröffentlichung
Mittwoch, 07.03.2018, 10:27 Uhr
Themen
Architektur/Lehm/Award /Sonderegger
Redaktion
Mathias Bertsch

Dornbirn (VLK) – Gleich zwei Austellungen zum Baustoff Lehm rückt das Vorarlberger Architekturinstitut (vai) seit gestern (6. März 2018) unter dem Titel „Mit Erde gebaut“ in den Mittelpunkt. Als „wichtigen Diskurs zum Baugeschehen“ bezeichnete Landtagspräsident Sonderegger die vielfältige Baukunst-Präsention zu insgesamt 40 Lehmgebäuden – vier davon aus Vorarlberger Fertigung.

Lehm ist einer der ältesten Baustoffe der Menschheit, ein Drittel der Weltbevölkerung lebt heute noch in Lehmbauten. Um die Modernität des Lehmbaus zu bezeugen und zu seiner Verbreitung beizutragen, wurde der TERRA Award, der erste weltweite Preis für zeitgenössische Lehmarchitektur, ins Leben gerufen. Von insgesamt 357 Einreichungen wählte man 40 Gebäude (Wohnbauten, öffentliche Einrich­tungen, Gewerbebauten u.a.) für diese Ausstellung aus. Ob aus Lehmziegeln, Wellerbau, gepressten Lehmsteinen, Stampflehm oder Strohlehm – die präsentierten Beispiele aus der ganzen Welt zeigen „zeitgenössiche Baukunst“ mit einem häufig vorkommenden, günstigen und energiesparenden Baumaterial, wie Landtagspräsident Sonderegger festhielt. „Das vai als Kompetenzzentrum für Vorarlberger Architektur, seit nunmehr fünf Jahren unter der Leitung von Verena Konrad, lebt mit der Ausstellung den intensiven Diskurs zum Baugeschehen.“ Zu Recht lenke der TERRA Award die Aufmerksamkeit auf diese seit Jahrtausenden bewährte Bauform, erklärte Sonderegger und dankte vor allem auch den beiden Kuratoren Dominique Gauzin-Müller und Clemens Quirin für ihren Einsatz.

Zu den Finalisten des TERRA Award zählen auch vier von Martin Rauch (aus Schlins) errichtete Gebäude: das Kräuterzentrum Ricola in Laufen (Kanton Basel-Landschaft, Schweiz), das Besucherzentrum der Vogelwarte in Sempach (Kanton Luzern, Schweiz) und das Ferienhaus Plazza Pintgia in Almens (Graubünden, Schweiz) sowie die Büros der Druckerei Gugler in Pielach (Niederösterreich). Seit über 30 Jahren realisieren Rauch und sein Team von „Lehm Ton Erde“ Bauprojekte und Installationen, die den zeitgenössischen Lehmbau geprägt haben. Statt in der vermeint­lichen Verbesserung der Materialeigenschaften durch künstliche Additive sucht er neue Wege und Lösungen in konstruktiven Gestaltung und der Bautechnik. Die Jury des TERRA Award hat Rauch einen Sonderpreis für sein Gesamtwerk verliehen.

Der Landtagspräsident, viele Jahre Bürgermeister in Schlins, erinnerte in diesem Zusammenhang an die Schlinser Friedhofserweiterung mit Martin Rauch im Jahr 2001 – in Form einer 27 Meter langen Urnenwand aus Stampflehm. Sonderegger gratulierte dem Lehmbau-Pionier und seinem Team herzlich zur Auszeichnung und dankte ihm für seiner Arbeit im Sinne eines positiven ökologischen und gesellschaftlichen Wandels.   

Die Ausstellung ist noch bis zum 19. Mai 2018 im vai Dornbirn zu sehen.

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