Presseaussendung · 13.06.2018 „Auch vor dem Wald macht der Klimawandel keinen Halt“ Region Vorderwald-Egg nimmt am Förderprogramm „Klimawandelanpassungsmodellregionen“ teil

Veröffentlichung
Mittwoch, 13.06.2018, 11:17 Uhr
Themen
Umwelt/Klimawandel/Wald/Rauch/Gantner
Redaktion
Thomas Mair

Bregenz (VLK) – Heute (Mittwoch) wurden in Wien die Teilnehmenden am Förderprogramm „Klimawandelanpassungsmodellregionen“ (KLAR) des Klima- und Energiefonds vorgestellt. Aus Vorarlberg dabei ist die Region Vorderwald-Egg. Unter dem Motto „Would 2050 – KLAR! Auch vor dem Wald macht der Klimawandel keinen Halt“ haben sich die acht Vorderwälder Gemeinden und Egg zur Modellregion zusammengeschlossen, um gemeinsam mit der Bevölkerung Lösungen für eine zukunftsfähige Waldwirtschaft auszuprobieren. „Der Klimawandel ist in vollem Gange. Wir hatten dieses Jahr den wärmsten April seit 1800. Jede Maßnahme zählt“, so die zuständigen Landesräte Johannes Rauch und Christian Gantner.

Beobachtungen und Messergebnisse zeigen, dass der Klimawandel auch Vorarlberg erreicht hat: So haben die Messstationen in Bregenz und Feldkirch im Vergleich zu 1880 einen Temperaturanstieg um nahezu 2 °C registriert. Die Landesforstabteilung meldet eine Zunahme von Windwurfereignissen. Auch Waldbrände nahmen zu, vor allem seit 2003. Die Intensität und Häufigkeit von Störungen in Waldökosystemen nimmt mit dem Klimawandel zu. Gleichzeitig hat der Klimawandel im Forstbereich auch positive Effekte wie einen vermehrten Holzertrag.

„Auch in Vorarlberg ist ein langsamer Trend zu mehr Starkregen und mehr Hitzetagen zu beobachten. Die Landesregierung setzt daher schon heute auf Vorsorgemaßnahmen, um Schäden und Kosten durch den Klimawandel so gering wie möglich zu halten. Deshalb unterstützt das Land die Pionierarbeit der Vorderwälder Gemeinden als wichtigen Beitrag zur Umsetzung der Klimawandelanpassungstrategie des Landes Vorarlberg“, betonen die Landesräte Gantner und Rauch.

Modellregion KLAR-Vorderwald Egg unter dem Motto „Would 2050“

Der Klimawandel birgt erhebliche Risiken für den Wald. Durch intelligente Bewirtschaftung und Anpassung unseres Waldes können wir das Ökosystem widerstandsfähiger gegen klimatische Änderungen machen. Beispielgebend für Mitteleuropa kann die im Bregenzerwald betriebene Plenterwaldbewirtschaftung werden. Die einzelstammweise naturnah bewirtschafteten Wälder geben auch optimalen Schutz bei Starkniederschlägen. Klimafitte Wälder weisen eine Baumarten- und Strukturvielfalt auf. Spezielle Bedeutung kommt der tiefwurzelnden Weißtanne zu. Sie kann Wasser aus tieferen Bodenschichten erschließen und stabilisiert dabei rutschgefährdete Hänge. Andererseits stellen reine Fichtenwaldflächen in der Region ein erhebliches Risiko im Hinblick auf die prognostizierten klimatischen Veränderungen dar. „Eines der Zukunftsthemen in unserer Modellregion wird ein klimawandelangepasster Waldbau sein. Für dieses Thema möchten wir die WaldeigentümerInnen, die zukünftigen WaldeigentümerInnen und die gesamte Bevölkerung sensibilisieren. Die Gemeinden der Modellregion spielen in der Vermittlung dieser Themen eine zentrale Rolle. Durch die Vermittlung von entsprechenden waldbaulichen Kenntnissen möchten wir die Waldeigentümer befähigen ihre Walder nachhaltig zu bewirtschaften und fit für den Klimawandel machen“, sagt Projektleiter Christian Natter.

Maßnahmenprogramm KLAR-Vorderwald-Egg

Durch aktives Arbeiten am klimafitten Wald der Zukunft sollen die Wirtschaftlichkeit, Schutzfunktionalität, Erholungsfunktion, Naturnähe und Nachhaltigkeit der Wälder erhöht und damit die Region als Ganzes gestärkt werden. Mit dem folgenden Maßnahmenkatalog konnte die Vorarlberger Bewerbung „Would 2050 – KLAR“ in Wien überzeugen:

•          Naturgefahrensteckbriefe

•          Plenterwaldfibel für Kleinwaldbesitzer

•          Lernorte Zukunftswald

•          Tourismusangebot Waldluft baden

•          Klima-Kinder-Kongress

•          Schattenbäume gegen Hitzekollaps

•          Zukunftswerkstatt Holzbau

Verdoppelung der Fördermittel auf Initiative der Länder

Aufgrund des fortschreitenden Klimawandels muss Österreich verstärkt Maßnahmen zur Anpassung entwickeln und umzusetzen. Deswegen wurde vom Klima- und Energiefonds in Kooperation mit dem Ministerium für ein lebenswertes Österreich im Herbst 2016 das Förderprogramm Klimawandel-Anpassungsmodellregionen (KLAR!) initiiert. Auf Initiative der LandesklimaschutzreferentInnen der Bundesländer konnten die Bundes-Fördermittel für dieses wichtige Programm von ursprünglich geplanten 1 Million Euro auf mehr als 2 Millionen Euro verdoppelt werden. „Dies ist ein wichtiger Schritt um die zahlreichen Menschen in den Gemeinden zu unterstützen, die sich schon heute aktiv Gedanken über die Folgen des Klimawandels machen,“ so die Landesräte Rauch und Gantner.

www.energieregion-vorderwald.at/klimaanpassung

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