Presseaussendung · 21.06.2018 Empfehlung für eine Radroute durch das Ried im unteren Rheintal Planungsprozess mit involvierten Gemeinden und Interessensvertretungen abgeschlossen

Veröffentlichung
Donnerstag, 21.06.2018, 11:45 Uhr
Themen
Mobilität/Fahrrad/Rauch/Rüdisser
Redaktion
Thomas Mair

Bregenz (VLK) – In einem einjährigen kooperativen Planungsprozess wurden nun für den Alltagsradverkehr gemeinsam Verbindungen durch das Ried gefunden. Die Variantenuntersuchung ist abgeschlossen, die konkreten Planungen und Untersuchungen zur Naturverträglichkeit werden folgen. „Dieses wichtige Vorhaben entspricht den Zielen der Radverkehrsstrategie des Landes. Der Radverkehrsanteil soll künftig durch diesen Lückenschluss weiter erhöht werden“, informieren Landesstatthalter Karlheinz Rüdisser und Mobilitätslandesrat Johannes Rauch.

Im Lauteracher Ried sind viele Radwege nicht staubfrei und bei Regen und Schnee schlecht befahrbar. Gerade im Alltagsradverkehr sind attraktiv zu befahrene Routen besonders wichtig. Durch das Lauteracher Ried müssen derzeit entweder große Umwege in Kauf genommen oder stark befahrene Landesstraßen wie die L 41  mitgenutzt werden.

Vor genau einem Jahr hat daher ein Planungsprozess mit dem Ziel begonnen, umsetzbare Alltagsradwege mit einer entsprechenden Qualität durch das Lauteracher Ried zu finden und auf ihre Wirkungen auf den Naturraum zu prüfen. Schließlich kann eine solche Radroute Auswirkungen auf das Natura 2000 Gebiet, die Landschafts- und Naturschutzgebiete haben. Dies kann beispielsweise durch eine Beeinträchtigung bestimmter und im Ried vorkommender Vogelarten wie der Wachtelkönig oder der Kiebitz geschehen. Bei dem Planungsprozess waren die Gemeinden Lauterach, Lustenau, Hard, Höchst, Wolfurt, Fußach, Gaißau, Schwarzach und Dornbirn beteiligt, die bereits vor zwei Jahren eine Petition an das Land Vorarlberg mit dem Anliegen, Alltags-Radwege durch das Ried zu schaffen, gestellt haben.

Breite Beteiligung

Neben den Gemeinden waren auch Vertreterinnen und Vertreter des Landes Vorarlberg sowie des Naturschutzes, der Wasserwirtschaft, der Landwirtschaft und der Jagd in den Prozess kooperativ eingebunden. Auch drei MaturantInnen der HTL Rankweil haben mit ihren Ideen zur Radlösung beim Senderknoten zu dem Ergebnis der Planungsgruppe beigetragen. Elmar Rhomberg, Bürgermeister der Marktgemeinde Lauterach: „Für die ArbeitspendlerInnen ist eine Lösung im Alltagsradverkehr durch das Ried von besonderer Bedeutung. Schließlich wohnen im Umfeld zwei Drittel der Beschäftigten in einer Fahrraddistanz von weniger als zehn Kilometern zum Arbeitsplatz. Die Lücke durch das Ried zu schließen, ist für uns daher immens wichtig.“

Radrouten parallel zu Zellgasse, Landgraben und Höchsterstraße

Die Planung von alltagstauglichen Radrouten im Lauteracher Ried basiert auf umfangreichen Wirkungsabschätzungen zahlreicher Varianten. Die von den Planenden empfohlenen Routen verbinden Lustenau und Lauterach/Wolfurt parallel zur Zellgasse und entlang des Landgrabens und führen in Richtung Dornbirn parallel zur Höchsterstraße. Diese Verbindungen haben ein hohes Verlagerungspotenzial vom PKW auf das Fahrrad und – im Vergleich zu anderen Routen – geringere negative Auswirkungen auf den Naturraum. Als ergänzende Routen werden eine Verbindung entlang der Dornbirner Ach und eine Route über die Sackstraße mit einer neuen Brücke bei Dillen empfohlen. Anna Schwerzler, Radverkehrskoordinatorin des Landes Vorarlberg: „Die Planungen werden in weiterer Folge noch vertieft, schließlich müssen die konkreten Auswirkungen auf den sensiblen Naturraum im Detail geprüft und gegebenenfalls Ausgleichsmaßnamen gesetzt werden. Ergänzend sind diverse rechtliche Verfahren zu durchlaufen und Synergien mit konkreten wasserwirtschaftlichen Projekten zu finden.“ 

Lückenschluss im Lauteracher Ried

Landestatthalter Rüdisser und Landesrat Rauch betonen den wichtigen Beitrag der Gemeinden und des Landes in der gemeinsamen Förderung des Radverkehrs: "Die Radroute durchs Lauteracher Ried ist ein wichtiger Baustein der hochrangigen Fahrradinfrastruktur und ein elementarer Beitrag zu den verkehrspolitischen Zielen des Landes. Schließlich soll der Radverkehrsanteil im Land bis zum Jahr 2020 auf 20 Prozent steigen – dazu braucht es auch attraktive Radverbindungen durch das Ried."

Federführend wird dieser Planungsprozess von der Marktgemeinde Lauterach organisiert und von den Büros Rosinak & Partner aus Wien, Revital Integrative Naturraumplanung aus Osttirol und Planoptimo aus Tirol begleitet.

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