Presseaussendung · 19.02.2009 Hohe Pflegequalität in Vorarlberg LR Schmid: Wir nehmen jeden Fall ernst

Veröffentlichung
Donnerstag, 19.02.2009, 17:10 Uhr
Themen
Pflege/Dornbirn/Schmid
Redaktion
Thomas Mair

Bregenz/Dornbirn (VLK) – Eine hohe Qualität der Pflege in Vorarlberg zu gewährleisten ist oberstes Gebot, dem wir uns verpflichtet haben, betont Landesrätin Greti Schmid: "Einerseits durch mehr Geld und Personal und andererseits durch laufende Kontrollen". Beim Patientenanwalt sind derzeit acht Beschwerdefälle anhängig – bei rund 3.500 Personen, die im vergangenen Jahr in den 2.175 Pflegeheimbetten betreut wurden. "Wir nehmen jeden einzelnen Fall ernst", betont die Landesrätin, "dies darf aber nicht zu Verallgemeinerungen führen".

Das Land hat auf die Vorwürfe in den beiden Dornbirner Pflegeheimen rasch reagiert – Landesrätin Schmid führt in diesem Zusammenhang drei Punkte an:
- das Pflegeheim an der Lustenauer Straße befindet sich laut einer am 16. Februar durchgeführten amtsärztlichen Überprüfung in einem hygienisch tadellosen Zustand
- die Amtssachverständige überprüft nochmals den Personalschlüssel
- eine externe Pflegefachkraft macht derzeit eine Analyse der Pflegequalität sowie der strukturellen und personellen Gegebenheiten.

Generell, so Landesrätin Schmid, wurden für die Pflegequalität in Vorarlberg im letzten Jahr zusätzlich 2,5 und heuer zusätzlich drei Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Durch den neuen Personalschlüssel wurde eine wichtige Basis für die strukturelle Weiterentwicklung geschaffen – "alle Häuser werden individuell bei dieser Entwicklung begleitet". Beschwerdestellen gibt es bereits in jedem Pflegeheim und anderseits beim Patientenanwalt: Jede Person hat freien Zugang zum Patientenanwalt und der Patientenanwalt kann jederzeit unangemeldet in jedes Heim. Die Schnittstelle Beschwerdestelle und Patientenanwalt wird derzeit im Auftrag des Pflegeheimbeirates professionalisiert.

Sechs-Punkte Programm für Pflegeheime

Landesrätin Schmid verweist auch auf das Sechs–Punkte Programm für Pflegeheime, das bereits in Umsetzung ist:

1. Gemeinsame Handlungsrichtlinien für angemessene Pflege und Betreuung: Diese Richtlinien wurden von allen Heimen unterschrieben
2. BESA (Ressourcenorientierte Pflege und Betreuung) Neues Arbeitsinstrument für Heime und ihre Bewohnerinnen und Bewohner:
- Ein Schweizer System (BESA) erleichtert es, Pflege- und Betreuungsleistungen in Pflegheimen zu definieren und stellt die Autonomie der Bewohner in den Mittelpunkt.
- Alle Heime hatten eine erste Informationsstaffel und die Schulungen laufen.

3. Fachbesetzung der Pflegeheime - zusätzlich 3 Millionen Euro für 2009:
- Auch in kleinen Häusern muss rund um die Uhr zumindest eine Pflegehelferin anwesend sein.
- Es muss sicher gestellt sein, dass genügend diplomiertes Personal vorhanden ist und ein Risikomanagement durch Diplomiertes Personal für die Nacht eingerichtet ist.

4. Zusätzliche Fort – und Weiterbildungs-Möglichkeiten für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Pflege:
- Aufschulung von Pflegehilfe zum Diplom. 15 Teilnehmerinnen und Teilnehmer starten im Frühjahr 2009.
- Wiedereinsteigerinnenkurs für Diplomkräfte Mitte 2009
- Seit November 2008 läuft eine 3-semestrige Weiterbildung Basales und mittleres Pflegemanagement für den Langzeitbereich für diplomiertes Personal
- Weiterbildungen in gerontologischer Pflege und in Validation gut besucht
- Nebenberufliche Aufschulungen zur Pflegehilfe und zur Diplomierten Kraft in Vorbereitung

5. Von der Kontrolle zum Controlling: Wohlfühlen und Ergebnis entscheidend
- Unterstützung der Häuser bei der Weiterentwicklung der Pflege- und Betreuungsqualität durch ein neues
Qualitätsbeurteilungsprogramm des MDK (Medizinischer Dachverband der Krankenkassen) München.
- Das Programm wird in 5 Häusern getestet.

6. Mindestpersonalausstattung:
- Eine Expertengruppe hat mit externer Begleitung ein neues Personalbemessungsmodell erarbeitet.
- Dieses Modell wurde Ende Jänner beschlossen und ist in Umsetzung.
- Jedes Haus wird dabei individuell begleitet - dafür wird im Land eine Zusatzkraft zur Kontrolle und Begleitung angestellt.

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