Presseaussendung · 20.05.2016 "Flicka statt vergraba" Neue Möglichkeiten erleichtern das Wieder- bzw. Weiterverwenden (Re-Use) und Reparieren von Elektrogeräten

Veröffentlichung
Freitag, 20.05.2016, 12:28 Uhr
Themen
Umwelt/Re-Use/Rauch
Redaktion
Thomas Mair

Bregenz (VLK) – Wer Konsumgüter möglichst lange verwendet, schont Ressourcen und Umwelt: In Vorarlberg stehen den Bürgerinnen und Bürgern jetzt mehr und neue Möglichkeiten zur Verfügung, um noch funktionierende Elektrogeräte weiterzugeben oder um generell Reparaturmöglichkeiten zu finden. "Wiederverwenden macht vielfach Sinn", sagte Umweltlandesrat Johannes Rauch bei der heutigen (Freitag, 20. Mai) Pressekonkerenz im Landhaus.

Caritas, Kaplan Bonetti-Arbeitsstiftung, Integra oder die Dornbirner Jugendwerkstätten arbeiten im Bereich Re-Use und bieten Arbeit für am Arbeitsmarkt benachteiligte Menschen an. Gleichzeitig sind so funktionsfähige und kontrollierte Gebrauchtwaren günstig am Markt verfügbar. In Vorarlberg haben Umweltverband und Land die Gemeinden mit der Sozialwirtschaft vernetzt. Die Sammlung von funktionierenden Elektrogeräten, die gemeinsam mit der Caritas umgesetzt wird, markiert den Einstieg in das Thema Re-Use auf breiterer Basis. "Die Herstellung von Elektrogeräten verbraucht viel Energie und Ressourcen. Wer also Elektrogeräte und andere Konsumgüter repariert oder wieder- bzw. weiterverwendet, der/die hilft, Abfallmengen zu reduzieren und leistet einen wertvollen Beitrag zur nachhaltigen Nutzung von Ressourcen“, bringt Landesrat Johannes Rauch die Vorteile auf den Punkt – "besser flicka als vergraba" so der Landesrat. Auch die regionale Wertschöpfung profitiert, weil Kaufkraft im Land gehalten wird.

Noch funktionierende E-Geräte ab- und weitergeben

  
Neben der privaten Weitergabe oder dem Verkauf z.B. über Flohmärkte oder Kleinanzeigen können noch funktionsfähige Elektrogeräte bei den Sammelstellen der Vorarlberger Gemeinden und auch direkt bei den carla Shops und Einkaufparks der Caritas abgegeben werden. "Über 70 Vorarlberger Gemeinden bieten spätestens mit dem heurigen Herbsttermin der Problemstoffsammlung eine Möglichkeit, noch funktionierende Elektrogeräte separat abzugeben“, erläuterte Rainer Siegele, Obmann des Umweltverbandes. Defekte Elektrogeräte werden selbstverständlich nach vor wie bei den öffentlichen Sammelstellen übernommen.

E-Geräte: Beachtliches Potenzial in der Wiederverwendung

  
"Vorarlberg hat allein im Bereich von Elektrogeräten ein Wiederverwendungspotenzial von 165 Tonnen pro Jahr. Das entspricht ca. zehn zusätzlichen Arbeitsplätzen", erläuterten die Experten Matthias Neitsch von RepaNet und Markus Meissner von pulswerk GmbH. Aktuelle Sammelergebnisse aus Pilotregionen bestätigen das: 17 Vorarlberger Gemeinden haben in den ersten vier Monaten dieses Jahres in Summe 3,4 Tonnen Elektrogeräte für die Wiederverwendung übernommen. Mehr als die Hälfte davon, konkret 51,5 Prozent, können wiederverwendet werden. Statistisch hochgerechnet auf das ganze Land wären das vom Gewicht her pro Jahr z.B. 2.000 Waschmaschinen oder 80.000 Kaffeemaschinen, die nicht im Elektroschrott landen.

Positive Erfahrungen in der Caritas-Werkstatt

  
Die gesammelten Geräte werden von der Caritas geprüft, nach Bedarf repariert und in den carla-Shops samt Gewährleistung verkauft. "Bei vielen Geräten fehlt gar nichts, bei manchen nur eine Kleinigkeit", sagte Fritz Fuchsberger von der Caritas-Werkstatt. Zu den am häufigsten wiederverwendeten Geräten zählen übrigens Geschirrspül-, Wasch- und Kaffeemaschinen, Staubsauger und Mikrowelle. Besonders energiefressende Geräte werden ausgeschieden. "Bei carla können wir so gut erhaltene Geräte für jede Brieftasche anbieten", betonte Fuchsberger.  

Erste Erfahrungen mit dem Reparaturführer

  
Für das Gewerbe und Handwerk stellte WKV-Spartenobmann Bernhard Feigl fest, dass der Reparaturführer in seiner Startphase mit mehr als 80 angemeldeten Unternehmen sehr guten Zuspruch aus der Wirtschaft erfährt: "Die Themen Wiederverwendung und Nachhaltigkeit stoßen bei den Unternehmen auf starke Resonanz". Er zeigte sich  zuversichtlich, dass die Nachfrage der Unternehmen nach der Plattform "Reparaturführer" weiter steigen wird.

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